Düsseldorf. . Beim neunten Blitzmarathon in NRW wurden mehr Temposünder gestoppt, als zuletzt bei den Kontrollen im vergangenen Jahr - obwohl die Aktion kürzer war.

  • Beim Blitzmarathon in NRW wurden 28.795 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt - knapp 6.000 mehr als im April 2015
  • 252 Führerscheininhabern droht ein Fahrverbot
  • Innenminister Ralf Jäger will das Thema Geschwindigkeit "in die Köpfe der Menschen kriegen"

Einen Tag nach dem jüngsten Blitzmarathon in NRW hat Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Freitag Bilanz der Aktion gezogen. Negativ oder positiv? Das ist wohl Auslegungssache.

Insgesamt wurden bei den landesweiten Tempokontrollen an den Straßen am Donnerstag 28.795 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Das waren knapp 6000 mehr als beim vorangegangenen Blitzmarathon im April 2015. Insgesamt wurden am Donnerstag 897.305 Auto- und Motorradfahrer kontrolliert. Damit stieg die Quote der Verstöße ím Vergleich leicht auf etwa drei Prozent.

Erfolg des Blitzmarathons wird nicht an Knöllchen gemessen

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252 Führerscheininhaber werden den jüngsten Blitzmarathon in schlechter Erinnerung behalten: ihnen droht ein Fahrverbot. Im vergangenen Jahr waren es 232. Zwei Führerscheine wurden noch vor Ort sichergestellt, berichtete der NRW-Innenminister am Freitag. 25 Fahrer standen, als sie kontrolliert wurden, unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol. Insgesamt waren 2206 Beamte der NRW-Polizei im Einsatz. Hinzu kamen 287 Mitarbeiter von Kommunen, die ebenfalls beim Blitzmarathon mit eigenen Tempo-Kontrollen aktiv waren.

Innenminister Ralf Jäger selbst hielt sich am Freitag in seinem Statement zur Bilanz mit einer Bewertung der jüngsten Aktion zurück und mahnte nur: "Mit dem Bleifuß setzt man alles aufs Spiel. Fahren Sie vorsichtig!" Der Erfolg des Blitzmarathons werde jedenfalls nicht an der Zahl erteilter Knöllchen gemessen, betont der Minister stets, sondern daran, das Thema Geschwindigkeit "in die Köpfe der Menschen zu kriegen" - vor allem mögliche schlimme Folgen durch Verkehrsunfälle wegen zu schnellen Fahrens. Von dieser Sicht aus war der jüngste Blitzmarathon erfolgreicher als der vergangene: Obwohl von 24 auf 14 Stunden verkürzt, wurden schließlich mehr Autofahrer von der Polizei gestoppt und noch vor Ort auf ihr Fehlverhalten angesprochen. (dae)