Düsseldorf/Wiesbaden. . 81-Jähriger aus dem Kreis Minden-Lübbecke starb am Donnerstag an den Folgen einer HUS-Erkrankung. Er hatte sich offenbar in Cuxhaven mit dem Ehec-Erreger infiziert. Unterdessen ist bestätigt, dass der Keim vom Menschen auf Lebensmittel übertragen wurde.
Die Zahl der Ehec-Todesopfer ist in NRW auf vier gestiegen. Wie das Landesgesundheitsministerium am Freitag mitteilte, starb ein 81 Jahre alter Mann aus dem Kreis Minden-Lübbecke bereits am Donnerstag an den Folgen des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS).
Der Mann habe sich wahrscheinlich in Cuxhaven mit dem Ehec-Erreger infiziert. Dort sei er im Mai zwei Wochen lang gewesen, teilte das Ministerium mit. Der Verstorbene habe unter Vorerkrankungen gelitten, hieß es weiter. Seine Frau sei ebenfalls an einer Ehec-Infektion erkrankt, habe jedoch nur „leichte Symptome“ aufgewiesen.
Zahl der Meldungen in NRW wieder gestiegen
Unterdessen ist die Zahl der gemeldeten Ehec-Infektionen in Nordrhein-Westfalen wieder angestiegen. Seit dem 1. Mai seien 376 Fälle gemeldet worden, so das Gesundheitsministerium, darunter 92 schwere HUS-Erkrankungen. Zum Vergleich: Am Donnerstag lag die Zahl der Fäll noch bei 353 (88 HUS). Die Zahlen geben nicht den aktuellen Krankenstand wieder, sondern die insgesamt gemeldeten Fälle. Etliche der mehreren Hundert Patienten seien bereits wieder gesund. Es bestehe aber keine „Abmeldepflicht“ – deshalb könne kein aktueller Gesamtüberblick erstellt werden.
Derweil haben die Behörden bestätigt, dass Ehec-Erreger vor einer Feier in Niedersachsen vom Menschen auf Lebensmittel übertragen wurde. Die Mitarbeiterin eines nordhessischen Partyservices sei zum Zeitpunkt, als sie die Speisen für die Feier im Kreis Göttingen zubereitete, mit dem aggressiven Keim O104 infiziert gewesen, habe aber noch keine Symptome gezeigt, teilten das Hessische Sozialministerium und das Ministerium für Verbraucherschutz und Landwirtschaft am Freitag in Wiesbaden mit. Sie beriefen sich dabei auf gemeinsame Laborbefunde.
20 Gäste auf Feier mit Ehec angesteckt
Der Erreger wurde demnach offenbar bei der Zubereitung des Festessen auf verschiedene Lebensmittel übertragen, wo er auch habe nachgewiesen werden können. Die Mitarbeiterin erkrankte schließlich an der lebensbedrohlichen Ehec-Komplikation, dem Hämolytisch-Urämischen Syndrom (HUS). 20 der 65 Gäste steckten sich an. Bei drei von ihnen entwickelte sich HUS. Die Behörden nahmen dem Befund zum Anlass, um erneut die Einhaltung von Hygieneregeln anzumahnen.
Bundesweit nimmt die Zahl der Neuerkrankungen nach Angaben des Robert Koch-Instituts weiter ab. Ingesamt sind dem RKI nach eigenen Angaben bislang 3408 Ehec-Erkrankungen übermittelt worden, darunter 798 HUS-Fälle. Seit Ausbruch der Epidemie Anfang Mai sind 39 Todesopfer gezählt worden. (mit Material von dapd/rtr)