Ruhrgebiet. Wie kann und muss Klimaschutz aussehen? Und wie können regionale Partner gemeinsam aktiv werden? Die „klimametropole Ruhr 2022“ ist diesen Fragen auf der Fährte.

Licht aus – Kopf an: Wie gehen wir intelligent mit Energie um? Diese und andere Fragen rund um den Klimaschutz beschäftigen regionale Akteure, die sich zur „klimametropole RUHR 2022“ zusammengeschlossen haben.

Das Projekt ging 2014 mit einer Auftaktwoche und über 200 Veranstaltungen an den Start. Jede der 53 Städte der Metropole Ruhr wird durch einen Projektbeauftragten vertreten. Aus dieser Runde stammt unter anderem der Vorschlag, sich als Region aktiv an der „Earth Hour“ zu beteiligen. Für diese weltweite Aktion laufen beim Träger – dem Regionalverband Ruhr (RVR) – zurzeit die Vorbereitungen. Aber auch andere Projekte, die in diesem Jahr vorgestellt werden sollen, sind in Planung.

Bestehendes sichtbar machen

„Wir verstehen uns als Dienstleister für die Klimaakteure in der Region“, beschreibt Jürgen Fischer, Projektleiter der „klimametropole RUHR 2022“, die achtjährige Aufgabe. Ziel sei, Fortschrittsmotor für Klimaschutz, für soziale und technische Innovationen zu sein. Dazu zähle auch, bestehende Strukturen sichtbar zu machen, sie zu verknüpfen. „Viele Städte setzen sich schon lange aktiv für den Klimaschutz ein; aber meist unbemerkt von der Öffentlichkeit.“

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Nachbarn pflegen Baumbeete, andere beackern Gemeinschaftsgärten. Die Klimametropole sei zum einen Kommunikationsplattform für Akteure. Zum anderen mache sie Initiativen und Projekte anfassbar. „Das Thema Klimaschutz ist häufig sehr abstrakt, deshalb versuchen wir, es greifbar zu machen.“

Wie so etwas aussehen kann, zeigt die „Route der Innovationen“, die zurzeit in Planung ist. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie wir in eine klimagerechte Zukunft gehen. „Ein großer Teil der Technik für erneuerbare Energien wird in unserer Region hergestellt, viele Unternehmen arbeiten an klimafreundlichen Konzepten“, erklärt Fischer. Künftig sollen Bürgerinnen und Bürger bei geführten Exkursionen Einblicke in die Entwicklungen erhalten. Ähnliche Angebote des RVR seien in den vergangenen Jahren gut angenommen worden. „Solche Touren sind interessant, weil man Orte sehen kann, zu denen man sonst keinen Zutritt hat.“ Außerdem sollen vor allem Menschen aus der Region ins Boot geholt werden. Denn sie gestalten täglich das Zusammenleben in den Städten.

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„Der Schlüssel für Klimafragen liegt in der Wissenschaft“, betont Jürgen Fischer. Zahlreiche Menschen – vor allem Familien – besuchten 2013 die erste „Wissensnacht Ruhr“ unter dem Motto Abenteuer Klima. „2016 möchten wir mit einer zweiten Wissensnacht an dieses erfolgreiche Format anknüpfen.“ Auch eine Präsentationswoche soll es wieder geben. Um sich breiter austauschen zu können, organisiert der RVR für 2016 eine internationale Regionalkonferenz. Die 180 Partnerstädte der Städte und Kreise der Metropole Ruhr werden zum Erfahrungsaustausch eingeladen. „So können wir erfahren, wie andere Länder mit dem Klimawandel umgehen und uns neue Ideen holen.“

„Die Earth Hour macht deutlich, dass es um unsere Erde geht, für die wir kämpfen“, sagt Jürgen Fischer. Am 28. März schalten Menschen weltweit von 20.30 bis 21.30 Uhr die Lichter aus. Fischer wünscht sich, dass die Menschen im Revier zusammenrücken und so ein Zeichen setzen: „Eindrucksvoll wäre, wenn bedeutende Gebäude der Region wie Zollverein im Dunkeln blieben.“ Der Gasometer und das Dortmunder U mit den fliegenden Bildern haben die Teilnahme schon bestätigt.