Witten. . Anfang Juni kündigte Siemens Enterprise Communications die Verschlankung des Tochter-Unternehmens Unify in ganz Deutschland an. In Witten sind 110 Mitarbeiter betroffen. Erst war die Schließung bis Ende 2015 angekündigt, zwischenzeitlich sei von Ende 2014 die Rede gewesen, so die IG Metall. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bekam wegen der Angelegenheit einen Brandbrief.

Das Bangen um die Arbeitsplätze der Unify-Beschäftigten geht weiter. Seit Juni ist bekannt, dass 34 von 43 Standorte der Siemens-Tochter in Deutschland geschlossen werden sollen. Betroffen ist auch das Wittener Werk an der Brauckstraße, in dem 110 Menschen Software und Endgeräte für hochwertige Telefonanlagen nicht nur entwickeln, sondern auch vertreiben (wir berichteten). Bis Ende 2015 soll dort Feierabend sein. Zwischenzeitlich, so IG Metall-Bevollmächtigter Mathias Hillbrandt, habe Siemens für Ende 2014 mit der Schließung gedroht.

„Die drücken auf die Zeittube“, sagt er. Doch davon wolle sich die Gewerkschaft nicht beeinflussen lassen. Mit dem Betriebsrat fordert sie genaue Aufklärung über die Gründe der Schließung und die Frage, „wer die Karre gegen die Wand gefahren“ habe. „Wir fordern Konsequenzen für die Verantwortlichen und nicht für die Beschäftigten“, so Hillbrandt.

Brief an NRW-Ministerpräsidentin Kraft

Verweigert worden sei vom Unternehmen bislang auch die Unterstützung durch einen Sachverständigen, um den Mitarbeitern die Situation zu entschlüsseln. Ein Brief sei inzwischen an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft verschickt worden, „um die Bedeutung der Schließung für NRW zu verdeutlichen“, so Rainer Voß vom Betriebsrat. In der ersten Septemberhälfte erwarte man eine Reaktion von Siemens.