Witten. . Vandalismus und kein Ende in Witten. Unbekannte haben jetzt mehrere 100 Kilo schwere Decksteine von der Mauer am Kornmarkt heruntergerissen. Auch andere öffentliche Plätze sind von solchen Attacken betroffen, die Reparaturen sind oft teuer.

Vandalismus und kein Ende. Erneut schlugen Unbekannte zu und beschädigten öffentliches Eigentum. Diesmal traf es die alte Steinmauer am Kornmarkt, mitten in der Innenstadt. „Da hat jemand mit voller Absicht und nicht gerade wenig Aufwand die Mauer beschädigt“, klagt Stadtsprecherin Lena Kücük.

Auf einer Länge von vier Metern wurden mehrere Deckplatten der Mauer zwischen Parkplatz und Old House runtergerissen. Die Platten sind mit 60 bis 100 Kilogramm nicht gerade leicht. Mal eben untern Arm nehmen ist nicht. „Wer überschüssige Kraft hat, kann sich gerne beim städtischen Bauhof melden. Da gibt es genug Arbeit“, sagt Lena Kücük kopfschüttelnd. Sie versteht die Personen nicht, die absichtlich das Stadtbild verschandeln. Leider gehört Vandalismus zum Tagesgeschäft der Stadtverwaltung. Die Beseitigung der Schäden ist nicht gerade günstig. Allein 1000 Euro kostet die Reparatur der Mauer – und damit alle Wittener Bürger.

Stadt stellt Strafanzeige gegen Unbekannt

Der Schaden wurde bereits behoben. Eine halbe Stunde dauerte der Abtransport der Steine am Montag. Danach wurden sie am Bauhof aufbereitet, da einige vom heftigen Aufprall zerbrochen waren. Am Dienstagmorgen reparierten drei Mitarbeiter des Bauhofes dann die Mauer. Sie mussten den Speis von den Steinen kratzen, die Decksteine hochwuchten und aufkleben. Im Anschluss wurde alles noch einmal verfugt. Blazenka Weber-Lorenz, Küsterin der Johanniskirchengemeinde, findet es unmöglich, dass Leute so randalieren: „Ich kann mir nicht erklären, wieso jemand so eine schöne, alte Mauer zerstört.“ Sie ist froh, dass die Decksteine wieder zurück an Ort und Stelle sind.

Vandalismus mitten in der Innenstadt – das ist leider keine Seltenheit. Beklebte Straßenschilder, verbeulte Mülleimer oder Graffiti finden sich fast überall. Über 10.000 Euro musste die Stadt für die Instandsetzung der Bushaltestelle am Rathaus in die Hand nehmen. Das waren nur die Materialkosten. Auch beschmierte und beklebte Straßenschilder kosten viel Geld: 50 Euro pro Schild. „Wir müssen in jeder Woche etwa drei Schilder auswechseln“, so Kücük. Dabei setzt die Stadt auf eine möglichst schnelle Reparatur. Anfang Dezember traf es das Rathaus. Unbekannte zerstörten vier Aluminium-Jalousien der Poststelle und Hausmeisterwohnung im Erdgeschoss. Die Sichtschutzanlagen wurden eingetreten und eingedrückt, mit voller Wucht.

„Um ein solches Schadensbild zu erzeugen, war massive Gewalt nötig“, ist sich Hausmeister Peter Becker sicher. Im Fall der heruntergerissenen Platten hat die Stadt ebenfalls Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Kücük hofft weiter: „Irgendwann merken auch die letzten Vandalen, dass Witten durch solche Geschichten nicht schöner wird.“