Witten. . Am Bochumer Landgericht berichten derzeit Zeugen über die obskuren Taten eines Witteners. So griff er einen Spaziergänger im Stile eines Samurai mit einer Machete an, warf Fenster eines Bekannten ein und prügelte sich mit einem Pfleger. Sachverständige müssen nun die Gefährlichkeit des 31-Jährigen beurteilen. Womöglich muss er lange in die geschlossene Psychiatrie.

Ein Angriff mit Beil und Kung Fu-Tritt, eine Keilerei in der Psychiatrie: Am Donnerstag kamen vor dem Bochumer Landgericht weitere Opfer des 31-jährigen Witteners zu Wort, der auch einen Fußgänger mit einer Machete anging.

Im Gegensatz zu dem Spaziergänger, der den Samurai-Angriff des Angeklagten auf dem Rheinischen Esel mit einem Schock überstand, kamen die weiteren Opfer nicht so glimpflich davon: Der Vermieter einer Wohnung, in die der schizophrene Wittener mit Fußtritt und Beil eindrang, berichtet von der noch immer zerstörten Tür und kaputten Fenstern, ein Krankenpfleger erinnert sich schmerzhaft an die Rückenprellung und die Bänderdehnung nach einem Kampf in der Psychiatrie.

Tür mit Fußtritt zerstört

Weil ihn der Pfleger nicht in das Zimmer eines Arztes lassen wollte und dieser ihm den Weg verstellte, ging der 31-Jährige zum Frontalangriff über: Er nahm Anlauf und rammte den 28-Jährigen mit der Tür in den Raum. „Es kam zu einer großen Keilerei, mit mehreren konnten wir ihn fixieren“, erinnert sich das Opfer. Drei Tage lang musste der Wittener festgesetzt werden, bis er sich beruhigte.

Zum Kampf kam es in der Wohnung eines Vermieters zwar nicht – dafür waren nach dem Besuch des 31-jährigen Computerspezialisten Teile der Einrichtung Schrott. Mit Fußtritten und einem Beil in der Hand zerstörte er die Wohnungstür eines Bekannten, auf den er angeblich wegen der Qualität von Drogen wütend war – eine ominöse pinke Paste, die womöglich seine Wahnangriffe erklären könnte. Er ließ sich später von den Polizei festnehmen, der Vermieter hatte ihn zuvor aufgehalten und das Beil in die Hand gedrückt bekommen. „Ich hatte die Hoffnung, dass damit Ruhe einkehrt“, sagte er. Vergeblich.

Angeklagter warf Steine durch Fenster eines Bekannten

Es kam zu einem weiteren Einbruch, zudem hatte der Wittener die Fenster seines Bekannten eingeworfen. „Nachts flogen auf einmal Steine durch die Scheibe“, erinnerte der sich vor Gericht. Etwas niedergeschlagen berichtet der Vermieter von den bislang nur notdürftig mit Sperrholz und Dachlatten geflickten Fenstern und der Tür. Sachverständige müssen nun die Gefährlichkeit des 31-Jährigen beurteilen. Womöglich muss er lange in die geschlossene Psychiatrie.