Witten. . Das schnelle Geld machen wollte ein 26-Jähriger aus Witten, der im im Februar in zwei Spielhallen und einen Kiosk eingebrochen war. Viel erbeuten konnte er dabei allerdings nicht, auch weil ein Angestellter ihm mutig entgegentrat. Nun muss er für sechseinhalb Jahre hinter Gitter.

Der 26-Jährige, der im Februar in Witten zwei Spielhallen und einen Kiosk überfallen hatte, muss für sechseinhalb Jahre hinter Gitter. Das entschied das Bochumer Landgericht am Freitag. Damit liegt das Urteil knapp unter der von der Staatsanwaltschaft geforderten Gefängnisstrafe von sechs Jahren und zehn Monaten.

Das Gericht hielt dem 1,60 Meter kleinen Räuber zugute, dass er geständig war und damit einen längeren Prozess verhinderte. Außerdem hatte er nicht in allen Fällen Erfolg: Zweimal konnte er kein Geld erbeuten. Einmal, als ihn eine mutige Angestellte mit Pfefferspray besprühte, ein anderes Mal, als er die Kasse in einem Spielcasino nicht aufbekam. Ansonsten wäre die Strafe deutlich deftiger ausgefallen.

Opfer leiden heute noch unter der Tat

Als besonders skrupellos werteten Gericht und Staatsanwalt, dass der Räuber in einem Fall Pfefferspray gegen eine Angestellte eingesetzt hatte. Der 26-Jährige hatte insgesamt rund 1100 Euro erbeutet. Bei seinen Taten hatte er, davon ging das Gericht zu seinen Gunsten aus, eine Spielzeugpistole eingesetzt, wie dieser angegeben hatte. Etwas Gegenteiliges konnte nicht bewiesen werden.

Manche der Opfer leiden bis heute stark unter den Folgen der Tat. So berichtete eine Frau von Alpträumen, Schlaflosigkeit und ständiger Angst. „Wenn jemand Unbekanntes kommt, geht man ein paar Schritte zurück, man sucht Sicherheit.“ Sie dachte, sie müsse sterben, als der kleine Mann mit Wollmütze über dem Kopf die Waffe auf sie gerichtet habe. Eine 62-Jährige wirkte vor Gericht gefasst. Es war bereits ihr dritter Überfall gewesen.