Witten. . Wer Stockum sagt, muss auch Düren sagen. Beide zusammen bilden den nördlichsten und kleinsten der sieben Stadtteile.

Der nördlichste Stadtteil thront wie eine Insel oberhalb der A 44 inmitten von Feldern, Wäldern und Wiesen. Nicht vergessen dürfen wir dabei Düren, eine eigene Gemarkung mit ungefähr 500 Einwohnern. Trotzdem ist Stockum zusammen mit Düren der flächenmäßig kleinste Stadtteil. „Ein Dorf halt“, wie die Bewohner nicht müde werden, zu betonen. Doch längst nicht mehr nur Bauernhöfe prägen das Bild – Stockum hat viel mehr zu bieten. Was genau, das zeigt unser Stadtteil-Check.

Geschichte

Schon 800 v. Chr. existierte vermutlich eine erste Siedlungsstelle. Mit der Gründung des Klosters Werden um 800 n. Chr. kann die Geschichte Stockums dann belegt werden. Das Kloster hatte hier vier Bauernhöfe, die ihm abgabepflichtig waren. Sie gehören zu den ältesten Höfen des Ortes. Dessen Kern lag damals im Bereich der heutigen Gerdesstraße. Die erste Schule wurde 1751 gebaut, die erste Poststelle 1824 eingerichtet. Der Ausbau der Hörder Straße und der Steinkohlenbergbau im 19. Jahrhundert führten zur Siedlungserweiterung nach Art eines Straßendorfes. 1929 wurde Stockum eingemeindet.

Verkehr

Welcher Stadtteil hat schon zwei eigene Autobahnabfahrten? Sowohl über die A 45 als auch über die A 44 ist Stockum für Autofahrer prima zu erreichen. Wer auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen ist, kann z.B. mit dem Bus nach Dortmund-Oespel und von dort mit der S 1 durchs ganze Ruhrgebiet bis nach Düsseldorf fahren. Aber es gibt auch Busverbindungen nach Annen und in die City. Übrigens werden gerade sämtliche Ampelanlagen im Ort erneuert. In zwei bis drei Jahren wird die Straße „Bebbelsdorf“ schöner. Dort gibt’s dann auch eine Spur für Radfahrer.

Hörder Straße

An ihr kommt kaum einer vorbei, der in Stockum unterwegs ist. Napoleon hat diese „Chaussee“ mal gebaut. Die Hörder Straße führt mitten durch den Ort. Sie als Einkaufsmeile zu bezeichnen, wäre vielleicht übertrieben. Dazu liegen Geschäfte und Arztpraxen, Restaurants und Bankfilialen zu weit auseinander. Und immer mal wieder steht ein Ladenlokal leer.

Einzelhandel

„Hier kriegt man alles“, sagen die Stockumer, von Qualität bis Krimskrams – letzteren vor allem im Centershop, wo früher Edeka war. Der neue Edeka oben an der Pferdebachstraße hat jetzt einen schönen großen Parkplatz. Mit Netto gibt’s auch einen Discounter, der in etwa einem Jahr ebenfalls neu bauen wird. Was sich mancher Bürger trotzdem wünscht: eine Poststelle, vielleicht einen Drogeriemarkt und ein richtiges Dorfzentrum.

Freizeit

Natur, Natur und noch mal Natur: Wandern im Dorneywäldchen, Radeln auf dem Rheinischen Esel. Wem das nicht reicht: Der TuS Stockum bietet reichlich sportliche Aktivitäten. Anfang letzten Jahres wurde auf dem alten Sportplatz hinter der Harkortschule außerdem ein neuer Außentreffpunkt für Jugendliche eingerichtet. Auch der kleine Park dort mit dem Bolzplatz wird gern genutzt.

Wohnen

Neuen Wohnraum, vor allem für Familien, gibt’s am Rosenthalring, an dem gerade der letzte Bauabschnitt läuft. Oder an der Mittelstraße, wo barrierefreie Mietwohnungen entstehen. Für die Fläche hinterm Edeka sucht die Stadt gerade einen Käufer. Sie eignet sich gut für besondere, etwa altengerechte Wohnformen.

Arbeit

Gewerbliche Nutzungen konzentrieren sich auf das im Süden gelegene Areal Bebbelsdorf, wo z.B. AHE erst kürzlich seine Biogasanlage eröffnet hat, und einzelne Betriebe an der Hörder Straße. Hier hat auch die Gülich Gruppe ihren Firmensitz – der wohl größte Arbeitgeber des Ortes und Full-Service-Dienstleister, der unterschiedliche Objekte betreut, sich um Pflege und Sicherheit von Anlagen und Fahrzeugen kümmert.

Stockum in Zahlen 

Einwohner: Mit 6396 Einwohnern ist Stockum/Düren der kleinste von sieben Wittener Stadtteilen, Rüdinghausen (6599) ist der nächst­größere Stadtteil, dann folgt Bommern (8577). In Stockum leben 3358 Frauen und 3038 Männer, 6165 Deutsche und 231 Ausländer.

Fläche: Mit 5,44 km2 der kleinste unter den kleinen Stadtteilen, hinter Rüdinghausen (7,35 km2), Bommern (6,13 km2), Heven (5,97 km2). Witten gesamt: 72,37 km2.

Bevölkerungsdichte: 1176 Einwohner pro km². Durchschnitt in Witten: 1356 Ew./km2. Am meisten Platz haben die Herbeder: 565 Ew./km2.

Melderegister: 50 Lebendgeborene 2012 (2005: 49). 50 Sterbefälle (54), 270 Zuzüge (239), 237 Wegzüge (2005: 237).

Arbeitsmarkt: 4247 Erwerbsfähige (2005: 4669), 2279 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 207 Arbeitslose (Ende 2012).

Wohnen & Bauen: 1291 Wohngebäude im Bestand (2005: 1275), 3261 Wohnungen (3206). 42,47 m2 Wohnfläche je Einwohner. Ganz Witten: 40,81 m2/Ew.
4 neue Wohngebäude 2012 und 38 neue Wohnungen im Jahr 2012.

Infrastruktur: 4 Kindergärten/Kitas und 1 Grundschule.

Verkehr: 4508 zugelassene Kraftfahrzeuge, darunter 3730 private und 153 gewerbliche Pkw. 2005 waren es noch insgesamt 4871 Kraftfahrzeuge gewesen, darunter 3900 private und 278 gewerbliche. Zugelassene Kraftfahrzeuge in Witten; 59 342 (2005: 62 627).