Witten. . Ein 23-Jähriger aus Witten wird für unbestimmte Zeit in die Psychiatrie eingeliefert. Zu dieser Entscheidung kam das Landgericht Bochum. Der Mann hatte vier Menschen mit den Fäusten geschlagen und eine Frau mit einer Säge angegriffen. Gutachter sprechen von gespaltener Persönlichkeit.
Er hatte vier Menschen mit Faustschlägen und eine Frau mit einer Säge verletzt: Am Mittwoch schickte das Landgericht Bochum den Täter, einen 23-jährigen Wittener, für unbestimmte Zeit in die Psychiatrie.
Gutachter bescheinigten ihm eine gespaltene Persönlichkeit. Immer wieder will sich der junge Mann von Stimmen provoziert gefühlt haben, geriet in Rage und schlug brutal zu. Die nichtsahnenden Opfer hinterließ er so schnell, wie er gekommen war. Unter ihnen ein Fahrkartenkontrolleur, der in der 310 verprügelt worden war, und ein Schulleiter, der beim Einkauf einen Schlag ins Gesicht bekam. Sämtliche Taten räumte der Wittener von Beginn an ein, zeigte sich teils erschrocken über sich selbst.
Der vielleicht schlimmste Fall ereignete sich an der Ardeystraße. Der 23-Jährige verletzte eine 17-Jährige mit einer Säge schwer am Arm. Die Frau sagte vor Gericht, der psychisch kranke Mann habe auf Kopfhöhe ausgeholt. Sie habe sich nur durch einen Reflex vor Schlimmerem retten können.
Frage nach Tötungsversuch stellte sich nicht
Die Frage, ob es sich dabei möglicherweise um einen Tötungsversuch gehandelt hatte, stellte sich letztlich für das Gericht nicht. Aufgrund seiner gespaltenen Persönlichkeit sei er schuldunfähig, stellten die Gutachter fest. Da von dem 23-Jährigen weitere schwere Taten zu erwarten seien, stufte ihn die Dritte Strafkammer als „Gefahr für die Allgemeinheit“ ein und entschied sich für die Unterbringung in der Psychiatrie.
Für den verprügelten Fahrkartenkontrolleur heißt das: Kein Geld vom Angeklagten. Das Opfer hatte auf Entschädigung geklagt. Sein Pech: Jemand, der nicht schuldfähig ist, kann auch nicht zur Kasse gebeten werden.