Witten. . Der 1. Mai soll in diesem Jahr einen jugendlichen Anstrich bekommen. Unter dem Motto „Die Zukunft gehört uns“ will der Deutsche Gewerkschaftsbund der Forderung nach einer unbefristeten Übernahme von Azubis Nachdruck verleihen.
Mit weniger Altgewerkschaftern am Mikro, dafür mit Live-Musik und einer jung besetzten Diskussionsrunde sollen möglichst viele Jugendliche auf den Rathausplatz gelockt werden.
IG Metall-Mann Lars Beez (34), zuständig für die rund 250 Wittener Azubis im Bereich Metall und Elektro, sieht noch viel Nachholbedarf bei den Wittener Betrieben. „Viele Unternehmen geben ihren Auszubildenden nur befristete Verträge – wenn überhaupt.“ Das treibe Jugendliche in die Leiharbeit. „Für sie bedeutet das eine schlechtere Bezahlung und sehr oft eine prekäre Arbeitssituation.“
Um eine unbefristete Übernahme von Jugendlichen streitet die IG Metall zurzeit in Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern. Betroffene Unternehmen in Witten sind laut Gewerkschaft etwa der Windkraft-Getriebe-Hersteller Bosch-Rexroth, das Eisenwerk Böhmer und der Automobilzulieferer ISE. Zufrieden zeigt sich Lars Beez dagegen mit der Situation bei den Deutschen Edelstahlwerken. In dem Tarifvertrag, der im vergangenen Jahr abgeschlossen wurde, konnte die IG Metall eine unbefristete Übernahme von Azubis verankern.
Am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, will der DGB diese Forderung weiter unters (junge) Volk bringen und die Wittener Arbeitgeber damit unter Druck setzen. Zu Wort kommen sollen auch die Betroffenen selbst. Drei Jugendliche, die an einer berufsvorbereitender Maßnahme teilnehmen, berichten bei einer Podiumsdiskussion über Zukunftswünsche und ihre Probleme bei der Ausbildungssuche. „Es ist wichtig, dass sich viele Jugendliche gewerkschaftlich organisieren“, so Melanie Maier vom DGB Ruhr Mark. „Gewerkschaft ist mehr als Streik.“