Witten. . Ein Schrotthändler aus Kiel hatte eine Wittener Maschinenbaufirma im März 2011 um 25 000 Euro betrogen. Dafür verurteilte ihn das Wittener Amtsgericht am Mittwoch zu 18 Monaten Haft.
Der Angeklagte war an 20 Tonnen alten Motoren interessiert. Diese hatte das Herbeder Elektro-Unternehmen angesammelt, zum Teil aus eigenem Bestand, zum Teil von anderen Firmen. Den Schrott wollte man gewinnbringend verkaufen. Da kam der 35-Jährige mit einem verlockenden Angebot gerade recht.
25 000 Euro bot der Kieler für die Lkw-Ladung Schrott, die trotz wertvoller Metalle eigentlich nur 15 000 Euro wert war. „Ich habe extra einen Wucherpreis ausgemacht“, um den Auftrag an Land zu ziehen, erklärte der Betrüger vor Gericht. „Dass ich nicht bezahlen würde, war mir von Anfang an klar.“
Der 56-jährige Elektrounternehmer aus Witten ging dagegen von einem reibungslosen Geschäft aus: Man vereinbarte Barzahlung, wenn der Kieler die Ware abholt. Dieser habe auf ihn einen professionellen Eindruck gemacht, so der Wittener Geschäftsführer. „Ich dachte: Der macht das nicht zum ersten Mal.“ Er hatte unfreiwillig recht: Der 35-Jährige machte diese Betrügereien wirklich nicht zum ersten Mal – wegen etlicher ähnlicher Fälle wurde er bereits mehrfach verurteilt.
Der Chef der Elektrofirma war der nächste, der dem Kriminellen auf den Leim ging. Im Büro sollte alles schnell gehen. Während auf dem Hof der Schrott auf den Lkw geladen wurde, quittierte er seinem Kunden gutgläubig bereits die 25 000 Euro, die dieser aber noch gar nicht bezahlt hatte. Nachdem der Herbeder Unternehmer aus dem Büro verschwand, war es passiert: Der Lastwagen war weg, der Kunde samt Quittungen auch und das Geld sowieso.
Seine Ware fand der Elektrounternehmer in einer Nacht und Nebel-Aktion wieder. Er war zu dem Schrotthändler in Osnabrück gefahren, bei dem der Angeklagte die Motoren verkaufen wollte und dies auch für 15 000 Euro getan hatte. Pech: Durch den Verkauf steht dem Geprellten die wertvolle Ware nicht mehr zu. Er hofft nun, im Zivilprozess das verlorene Geld zurückzubekommen.