„Hereinspaziert“ heißt es jetzt auf der Toilettenanlage des neuen Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB). Nach mehrtägigem Stillstand ist das neue Klo, sehnsüchtig von vielen Wittenern erwartet, seit Donnerstagmorgen nun endlich freigeschaltet.
Das war auch dringend nötig, nachdem mehrere Fahrgäste seit der Inbetriebnahme des ZOB am Montag vergeblich versucht hatten, das Häuschen für ihr Bedürfnis zu benutzen. Bekanntlich finden sich nur schwer nahe liegende Alternativen, verfügt der angrenzende Hauptbahnhof ja über keine öffentliche Toilette.
Doch nach den Tagen mit rotem zeigt das Lämpchen am Geldeinwurfschlitz der ZOB-Toilette jetzt grünes Licht. Mit 50 Cent ist man dabei, so teuer ist auch das ähnlich gestaltete Klo an der Rathaus-Haltestelle. Nach Einwurf der Münze öffnet sich eine der Pforten, wahlweise zum „Pissoir“ oder „WC“. Die Toiletten sind im Inneren, wohl auch um Zerstörungswütigen keine große Angriffsfläche zu bieten, bewusst sachlich gehalten. Edelstahl statt zerbrechlicher Keramik für Urinal und Handwaschbecken auf dem Klo für Herren, dazu drei Knöpfe für Wasser, Seife und Händetrockner. Das Ganze gefliest in weiß, hellblau und grau - fertig.
Kein Rückgeld
Wer also von der extravaganten Außenoptik der Toilettenanlage in edlem Bordeauxrot auf Opulenz in ihrem Innern geschlossen hat, wird damit schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Vielleicht auch dadurch, dass die Anlage dem Benutzer bei Überzahlung, etwa mit einem Euro, kein Rückgeld ausspuckt. Weil von einem Wechselautomaten weit und breit keine Spur ist, kann es auch mal ein teureres Geschäft werden, wenn man gerade mal keine Centmünzen zur Hand hat.
ZOB in Betrieb
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Bewirtschaftet wird die Anlage von der Firma Hering Bau in Burbach, die auch mit der Kölner Firma Ströer zusammenarbeitet. Die wiederum unterhält die Toilettenanlage auf dem Rathausplatz. „Wir könnten das auf keinen Fall wirtschaftlicher machen“, meint Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke auf die Frage, ob nicht auch die Stadt diese Anlagen unterhalten könne. Ob sich die Firmen dadurch goldene Nasen verdienen? „Reich wird man dadurch nicht“, so Bradtke. Denn die Betreiber der Toiletten müssten beispielsweise auch für die Reinigung aufkommen. Egal, ob sie nun von einem oder vielen Benutzern aufgesucht würden.
Toiletten wie auf dem Rathausplatz oder auf dem neuen Busbahnhof entstammen einer Art Bausteinkatalog für den öffentlichen Raum und werden komplett geliefert. Jene am Rathaus habe sich als robust erwiesen, weiß der Dezernent. Das heißt, auch Vandalismus, wie er öfter im Stadtgebiet vorkommt, konnte ihr bisher zum Glück nichts Entscheidendes anhaben.
Das lässt also auch für die neuen ZOB-Toiletten hoffen. Schließlich wollen Besucher des Busbahnhofs keine böse Überraschung erleben.
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