Witten. .
Durchaus angetan waren zahlreiche Wartende vom neuen Zentralen Omnibusbahnhof, der seit Montagmorgen voll in Betrieb ist. Was sich gleich mehrere Befragte wünschen, ist allerdings eine große Uhr auf dem Bussteig.
Das bereits im Vorfeld viel diskutierte blau schimmernde ZOB-Dach aus Glas fand auch bei den Passagieren am Montagvormittag ein geteiltes Echo: „Zwar ist ein Dach zum Schutz der Wartenden unbedingt zu begrüßen. Aber es hätte nicht so aufwändig und teuer sein müssen. Dann wäre auch Geld übrig gewesen für eine digitale Fahrplananzeige“, meint ein 69-jähriger Rentner. Die Dachgröße findet er übrigens gut. „Es wäre doch Blödsinn, es zum Bahndamm hin zuzumachen. Dann können die Abgase der Busse nicht vernünftig abziehen.“
Interessantes Licht im neuen Bus-Bahnhof
Dass man unter dem ZOB-Dach bei entsprechendem Wind und Regen nass werden könnte, bezweifeln die Wittener Schülerinnen Malin Möller (19) und Jasmin Schmidt (18). „Problematisch könnte es höchstens in dem Bereich werden, wo das Dach und der Bussteig enger zulaufen“, gibt die 18-Jährige zu bedenken. Beide Schülerinnen meinen aber auch: „Insgesamt wirkt die Konstruktion des Daches vertrauensvoll.“
Dass dessen Scheiben blau sind, findet Miro Hasaj (19) gut. „Wenn sie einfach nur klar wären, sähe das Licht auf dem Bussteig nicht so interessant aus. Und hell genug ist es ja auch, selbst an so einem bedeckten Tag wie heute“, argumentiert er. Richtig verblüffen kann ihn Wittens neuer ZOB aber nicht: „Ich komme aus Hattingen. Und wir haben so einen Busbahnhof schon seit über zwei Jahren“, erzählt der 19-Jährige, der in Witten seinen Realschulabschluss nachholt.
Auch er gehört zu jenen Wartenden, denen hier am Busbahnhof eine Uhr fehlt: „In Hattingen ist sie in die digitale Fahrplananzeige integriert. Und das ist schon sehr praktisch für die Passagiere“, meint Hasaj.
Besser Toiletten verbessert als Uhr eingebaut
So eine Digitalanzeige würde auch Karina Schulte begrüßen. Sie war eine unter vielen Schülern, die sich nach dem Ferienende auf dem neuen ZOB erstmal orientieren mussten. „Statt der teuren Toilette hätte man lieber in Digitalanzeigen investieren sollen. Denn das WC-Haus wird hier sowieso schnell kaputt gemacht“, meint die 17-Jährige. Zwar gebe es im Hauptbahnhof keine Toiletten, aber der Weg zu den öffentlich zugänglichen WCs in der Stadtgalerie sei ja schließlich nicht weit, argumentiert die Schülerin.
Apropos ZOB-Toilette: Erst nach Einwurf von 50 Cent öffnet sich die Tür zu den beiden Räumen, über denen die Worte „Pissoir“ und „WC“ prangen. Gern hätte man das von außen in edlem Bordeauxrot gehaltene Toilettenhaus mal von innen gesehen. Doch Fehlanzeige: Am Montag fielen die 50 Cent-Stücke bei mehreren Einwurfversuchen durch, die Türen blieben verschlossen. Hier besteht akuter Handlungsbedarf: Sonst kann ein ZOB-Besuch im wahrsten Sinne des Wortes in die Hose gehen.