Witten. .

Ein fünfjähriger Junge ist an den Folgen eines Unfalls im Freizeitbad Heveney gestorben. Wie der Junge ins Becken kam und ob er überhaupt schwimmen konnte, ist noch unklar. Die Polizei sucht nach Zeugen des Unglücks.

Wie lange der Junge, der an den Folgen des Badeunfalls in Heveney am Wochenende gestorben ist, regungslos auf dem Beckenboden lag, ist laut Polizei bisher ungeklärt. Es seien zwar zahlreiche Namen von Zeugen des Vorfalls im Polizeibericht aufgeführt, aber keine Aussage eines direkten Augenzeugen, so Polizeisprecher Volker Schütte. Der Badegast, der den leblosen Fünfjährigen aus dem Becken holte, habe lediglich zu Protokoll gegeben, er habe den Jungen auf dem Beckenboden mit dem Gesicht nach unten gefunden. Das Becken hat an dieser Stelle eine Tiefe von 1,35 Metern.

Das Freizeitbad sei am Tag des Unfalls „gut besucht“ gewesen, sagt Wilfried Perner, Geschäftsführer der Freizeitzentrum Kemnade GmbH. „Im Hallenbereich befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls zwischen 180 und 200 Gäste“, so Perner. Insgesamt seien am Samstag 1213 Besucher in der gesamten Anlage von Heveney gewesen, sonst liege der Schnitt bei 1000 Besuchern pro Tag.

Kriminalpolizei eingeschaltet

Wie der Junge ins Becken kam, ob er zum Beispiel hineingesprungen oder -gefallen sei, wäre ebenso unklar wie die Frage, ob er schwimmen konnte, so Volker Schütte: „Aber wir werden das akribisch prüfen.“ Die Kriminalpolizei wurde eingeschaltet. Ob eine Obduktion vorgenommen werde, entscheide sich am Dienstag, sagte der Polizeisprecher.

Dass der Junge trotz aller Bemühungen gestorben sei, sei besonders tragisch, weil die Rettungskette vom Anruf des Bades über das Anrücken der Rettungskräfte und die Einlieferung ins Krankenhaus so schnell funktioniert habe, so Schütte.

Erster tödlicher Unfall in der rund 30-jährigen Geschichte

Zwei Schwimmmeister seien zum Unfallzeitpunkt in der Halle gewesen, sagt Wilfried Perner. Die Beckentiefe reiche von 85 Zentimetern im Eingangsbereich bis zur Maximaltiefe von 135 Zentimetern. Es sei der erste tödliche Unfall in der rund 30-jährigen Geschichte des Bades gewesen, so Perner.

„Je nachdem, was passiert, kann man auch in ganz flachen Becken ertrinken, das hängt nicht allein von der Wassertiefe ab“, erklärt Wilm Ossenberg von der Abteilung Bäder bei den Stadtwerken. Deshalb hätten in den Stadtwerke-Bädern die Schwimmmeister auch ein Auge auf die Nichtschwimmer und deren Bereich.

Ossenberg sagt weiter: „Während des Badebetriebes haben wir in den Hallenbädern je einen Schwimmmeister vor Ort. Im Freibad sind es im Sommer vier pro Schicht.“

Und er ergänzt: „Wenn ein Schwimmmeister fehlt, etwa durch plötzliche Krankheit, dann machen wir das Bad sofort zu. Denn wir riskieren nicht, dass etwas passiert.“