Witten. .
Der Bund spart bei den Integrationskursen und löst damit eine Welle von langen Wartezeiten und Sperrfristen aus. Auch Witten ist davon betroffen.
Christine Henkel vom Caritas Verband findet es nicht richtig, dass an der Sprachförderung und den Kursen gespart wird. „Dadurch grenzt man gerade erwachsene Lernwillige aus“, erklärt sie. In diesem Jahr haben schon ungefähr 80 Menschen einen Integrationskurs besucht und erfolgreich absolviert. Alle drei Monate werden die Kurse angeboten, die dann sechs bis neun Monate dauern. Die Caritas verteilt die Integrationskurse auf die Volkshochschule, die Euro-Schule und das Bildungszetrum Kolping, wo jeweils pro Woche ungefähr vier Unterrichtsstunden gegeben werden.
Die Einsparungen für die Kurse bemerkt Christine Henkel vor allem in den langen Wartezeiten für die Menschen, die nicht verpflichtet sind, zu den Integrationskursen zu gehen. „Das sind zugereiste EU-Bürger oder Menschen mit der deutschen Staatsangehörigkeit, die sogenannten berechtigten Ausländer, nicht die verpflichteten“, erklärt sie. Diese Gruppe muss sich auf Wartezeiten für die Kurse bis zu sechs Monaten einstellen. „Das liegt daran, dass sich diese Gruppe ihre Teilnahmeberechtigung für die Integrationskurse direkt beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) holen muss und da dauert die Bearbeitung der Anträge länger“, erzählt Christine Henkel. Zwar sei von den Einsparungen nicht der Großteil der Menschen, die die Integrationskurse besuchen, betroffen, aber immerhin noch gute zehn bis 20 Prozent.
Anstatt einzusparen, wäre es für Christine Henkel sinnvoller, noch mehr für die Sprachförderung zu tun. „In dem Bereich muss noch einiges passieren, deswegen hoffe ich nicht, dass sich die Einsparungen noch mehr auswirken“, meint sie. Auch wenn die Anzahl der Kursteilnehmer in diesem Jahr etwas rückläufig geworden sei, sehe die Caritas Mitarbeiterin das nicht als Problem. „Ich denke, dass wir in Witten noch ganz gut dabei sind. Die Einsparungen verzögern nur leider díe Kurse.“