Witten. 25 Mitglieder des Wittener Fanclubs „Bus-Borussen“ verpassen seit Jahren kein BVB-Auswärtsspiel. Nun steigen sie in den Reisebus nach Wembley.

Am kommenden Samstag (1.6.) ist es soweit: Borussia Dortmund steht im Finale der Champions League im Londoner Wembley-Stadion und trifft dabei auf die Königlichen von Real Madrid. Auch in Witten gibt es viele schwarz-gelbe Fans, die dem Anpfiff entgegenfiebern. Die meisten werden das Spiel im Fernsehen verfolgen, einige Wittener machen sich aber auch auf den Weg nach London, um vor Ort live dabei zu sein. Unter ihnen sind 25 Mitglieder des Fanclubs „Bus-Borussen“, die kein Auswärtsspiel verpassen – erst recht nicht so ein Finale.

„Je näher der Anpfiff rückt, desto nervöser werde ich“, gibt David Obenaus, Vorsitzender des BVB-Fanclubs „Bus-Borussen“, einen Einblick in sein Seelenleben. Wie bei jedem Auswärtsspiel hat er auch diesmal einen Reisebus organisiert. Am Freitagabend um 22 Uhr geht es im Doppelstockbus los. Start ist am Dortmunder Hauptbahnhof, mit der Fähre geht es über den Ärmelkanal Richtung Insel. Samstagmittag wird die Reisegesellschaft dann in London ankommen. Treffpunkt der BVB-Fans ist der Hyde Park. Von dort geht es dann geschlossen zum Stadion.

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Die beste Stimmung der ganzen Saison gab‘s in Paris

Neben den 17 Auswärtsspielen in der Bundesliga haben die „Bus-Borussen“ den BVB auch auf den Fahrten in der Champions League begleitet. Paris, Mailand, Newcastle, Eindhoven, Madrid und noch mal Paris. „Das Halbfinale in Paris war überragend, die beste Stimmung der ganzen Saison“, strahlt der Wittener BVB-Fan rückblickend.

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„Wir fahren jetzt auch optimistisch nach London“, freut sich Obenaus auf das Spiel. Und das, obwohl die Bundesligasaison weit unter den selbst gesteckten Ansprüchen gelaufen sei und der BVB als Außenseiter in dieses Finale gehe. Aber: „In der Champions League wurden alle Erwartungen übertroffen.“ Warum also nicht auch im Finale? Zumal Jürgen Klopp auf der Tribüne sitzen und dem BVB die Daumen drücken wird.

Schon 1997 das Finale verfolgt

Es ist das dritte Mal, dass der BVB ein Finale der Champions League bestreitet. Das Endspiel von 1997, in dem der BVB in München das favorisierte Team von Juventus Turin mit 3:1 schlug und zum bislang einzigen Mal den so genannten Henkelpott gewann, hat David Obenaus damals mit Kumpels geguckt. „In der Alten Post oder im Klimbim“, erinnert sich der damals 18-Jährige.

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Von der Mannschaft, die dann 2013 just in Wembley den Bayern unterlegen war, gehören nur noch Mats Hummels und Marco Reus dem aktuellen Kader an. Apropos Bayern: David Obenaus ist froh, dass die Münchner im Halbfinale gegen Madrid verloren haben. Eine Wiederholung von 2013 wäre für ihn nicht wünschenswert gewesen: „Wenn du gegen die Bayern verlierst, hängt dir das lange nach.“

Mainz-Spiel stürzte Fans in tiefe Depression

Ein Spiel, das den BVB-Fans auch lange nachhing, fand fast auf den Tag genau vor einem Jahr statt. Das dramatische Unentschieden gegen Mainz, das den Dortmundern die sicher geglaubte Meisterschaft kostete und alle Fans in tiefe Depression stürzte. Nur David Obenaus nicht. „An dem Tag hat mein Bruder geheiratet. Ich habe das Handy vor Anpfiff weggelegt und erst nach Abpfiff nachgeguckt.“ So war er der wohl einzige Schwarz-Gelbe, der einen fröhlichen Nachmittag verbracht hat.

Auf ein fröhliches Wochenende hofft David Obenaus nun auch. Direkt nach Abpfiff geht es zurück nach Dortmund. Wenn alles klappt, kommt der Bus mit den „Bus-Borussen“ am Sonntagmittag am Hauptbahnhof an. „Pünktlich zum Korso“, hofft David Obenaus auf einen Erfolg gegen Real und entsprechende Feierlichkeiten am Tag danach.

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