Witten. Die Uni Witten/Herdecke ist für weitere zehn Jahre akkreditiert worden. Darüber freut sich auch die NRW-Wissenschaftsministerin. Alle Reaktionen.

Der deutsche Wissenschaftsrat hat die Uni Witten/Herdecke (UWH) erstmals für die maximale Dauer von zehn Jahren (re-) akkreditiert. Man könnte das mit „wiederzulassen“ oder auch „bevollmächtigen“ (Duden) übersetzen. Damit ist auch das Promotionsrecht für ein weiteres Jahrzehnt verbunden.

Mehr zum Thema

Gleichzeitig gibt es einige Empfehlungen. So soll die Uni fächer- und fakultätsübergreifende Forschungsschwerpunkte durch gemeinsame Projekte in der Praxis sichtbarer machen. Empfohlen wird auch, sich verstärkt an Wettbewerben der Forschungsförderung zu beteiligen. Außerdem bestärke der Wissenschaftsrat die Hochschule darin, die Pflegewissenschaften zu erhalten und weiterzuentwickeln, heißt es in einer Mitteilung der UWH.

Der Wissenschaftsrat verbindet seine Reakkreditierungsentscheidung eigenen Angaben zufolge mit „Empfehlungen zur Bündelung der klinischen Lehrstühle, Einwerbung von Drittmitteln und Infrastruktur für die lebenswissenschaftliche Grundlagenforschung“.

Wissenschaftsministerin lobt Universität Witten/Herdecke

Die Reaktionen auf die zehnjährige „TÜV-Plakette“ fallen durchweg positiv aus. Aufsichtsratschef Hans-Christian Pape sieht darin nach „intensiver Restrukturierungsarbeit“ und „zeitgleichem Wachstumskurs“ eine „hervorragende Grundlage“ für die künftige Entwicklung.

Wissenschaftsministerin Ina Brandes wird mit den Worten zitiert: „Als Landesregierung freuen wir uns über dieses positive Ergebnis. Die Universität ist eine tatkräftige Impulsgeberin im Ruhrgebiet und ein wichtiger Baustein in der leistungsstarken Hochschullandschaft Nordrhein-Westfalens.“

Uni-Präsident Martin Butzlaff hebt die ganzheitliche Ausbildung hervor. „Es ist eine große Freude, dass diese Teamleistung der Universitätsgemeinschaft nun auch die volle Anerkennung des Wissenschaftsrats erfährt.“

Witten hat mittlerweile 16 Studiengänge und bietet seit langem das fächerübergreifende „Studium fundamentale“. „Studium und Lehre zeichnen sich durch das prägende Konzept der „Wittener Didaktik“ aus“, so der Wissenschaftsrat.

+++Folgen Sie jetzt auch dem Instagram-Account der WAZ Witten+++

Er würdigt die Entwicklung seit der letzten Akkreditierung im Jahr 2018, die „gute Betreuungsrelation“ und den Beitrag der Hochschule zur Ausweitung der Studienplatzkapazitäten in Medizin und Psychologie.

Private Hochschulen werden seit 2001 akkreditiert. Der Wissenschaftsrat prüft, ob die Leistungen einer nicht staatlichen Hochschule in Lehre und Forschung wissenschaftlichen Maßstäben entsprechen. 2005, wenige Jahre vor der Fast-Pleite der ersten deutschen Privatuni, geriet dieses Verfahren auch schon mal zur Zitterpartie.

Neuer Campus an der Alfred-Herrhausen-Straße

Diese Zeiten sind lange vorbei und Witten ist mit neuem Campus und rund 3000 Studierenden weiter auf Erfolgskurs. Das komplette 111-seitige Gutachten des Wissenschaftsrates kann man auf dessen Internetseite nachlesen.