Witten. Die Kosten für die Sanierung des Berufskollegs sind bereits explodiert. Doch jetzt werden die Arbeiten noch einmal teurer. Das sind die Gründe.

Die Kosten zur Sanierung des Wittener Berufskollegs samt Neubau steigen noch einmal. Für die Instandsetzung sind weitere 900.000 Euro erforderlich. Ob damit aber das Ende der Fahnenstange erreicht ist, gilt als sehr fraglich.

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Bei den Arbeiten in den Bestandsgebäuden an der Husemannstraße sind weitere Schadstoffe aufgetaucht, die allein schon rund 600.000 Euro an zusätzlichen Ausgaben hervorrufen. Dabei hatte der Kreis für die Sanierung und Modernisierung der Altbauten das Budget ohnehin schon um 2,25 Millionen auf 27,75 Millionen Euro hochgesetzt, um vor allem Schäden aus Zeiten des Bergbaus zu beseitigen.

Nun sind Asbest und weitere Mineralfasern aufgetaucht, die Krebs hervorrufen können. Deshalb mussten alte Böden und Holzdecken durch neue ersetzt werden. Darüber hinaus kommt die Erneuerung der Heizungsanlage den Kreis als Träger teurer zu stehen als anfangs geplant.

Arbeiten für den Neubau haben sich verzögert

Die weiteren 300.000 Euro an zusätzlichen Geldern fallen an, weil sich der Bau des neuen Traktes um etwa vier Monate verzögert hat. Dadurch waren Preisbindungen und Terminabsprachen hinfällig, was zu einem entsprechenden Kostensprung führte. Das Gebäude soll laut der Vorlage, die der Bauausschuss des Kreises am Mittwoch, 24. Januar, berät, aber noch in diesem Monat seiner Bestimmung übergeben werden.

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Ob mit der Anhebung des Budgets um fast eine Million Euro alle Kosten gedeckt werden, ist noch unsicher. Denn in dem Papier heißt es auch, dass im März 2024 die Probebohrungen sowie das Ausschreibungsverfahren für die Beseitigung der Bergbauschäden unter den Altbauten starten. Wie hoch die Ausgaben dann letztlich ausfallen und ob der erweiterte Kostenrahmen ausreicht, „kann daher zum jetzigen Stand noch nicht beurteilt werden“, wie es heißt.

Bislang schon über sechs Millionen Euro höhere Kosten

Unter dem Neubau waren auch Hohlräume gefunden worden, die auf den Bergbau zurückgehen. Sie sind inzwischen längst verfüllt. Die umfangreichen Arbeiten führten ebenfalls zu unvorhergesehenen Kosten. Der Bau sollte ursprünglich mal 9,4 Millionen Euro kosten. Inzwischen geht der Kreis von 12,6 Millionen Euro aus.

Rechnet der Kreis alle Kostenfaktoren zusammen, wozu die Erneuerung der Bestandsgebäude, der Neubau und die Gelder zählen, um beispielsweise Ausweichquartiere zu schaffen, kommt er inzwischen auf 46,7 Millionen Euro. Das sind etwa sechs Millionen Euro mehr als beim Baubeginn vor fast vier Jahren kalkuliert.