Witten. Nach zwei Jahren soll für E-Scooter in Witten wieder eine Sondergebühr anfallen. Welche Auswirkungen hat das auf die Nutzerinnen und Nutzer?

E-Scooter fahren könnte in Witten wieder teurer werden. Nachdem die Sondergebühr zwei Jahre lang ausgesetzt wurde, soll sie 2024 wieder eingeführt werden. Die Stadt will so Mehreinnahmen generieren. Das könnte am Ende auch die Kundinnen und Kunden treffen.

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Demnach soll pro E-Scooter eine Gebühr von 24 Euro im Jahr erhoben werden. Das geht aus einer Beschlussvorlage hervor, die im Ausschuss für Mobilität und Verkehr am 22. Januar verabschiedet werden soll. Bei 200 Rollern im Stadtgebiet sollen so 4800 Euro zusätzlich eingenommen werden. Rund um die Gebühren hat es bereits in der Vergangenheit einige Diskussionen gegeben. So sollten die Anbieter ursprünglich sogar 1500 Euro pro Roller im Jahr auf den Tisch legen. Das schreckte einige Firmen jedoch ab, sodass die Stadt sich letztendlich dazu entschloss, die Gebühren wieder einzukassieren.

Stadt Witten hält Gebühr für vertretbar

Der Haupt- und Finanzausschuss und Rat hatten aber schon damals vereinbart, das Ganze nach zwei Jahren erneut zu prüfen. „Wir halten die E-Scooter nun für so etabliert, dass eine Gebühr vertretbar ist“, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Zumal für viele private und gewerbliche Sondernutzungen öffentlicher Flächen Gebühren anfallen würden. Dazu zählen etwa Werbeanlagen, Plakatierungen oder Informations- oder Verkaufsstände.

Und was sagen die Anbieter der E-Roller dazu? „Wir sind bei der Einführung des Instruments der Sondernutzung bereit, in angemessenem Rahmen die Kosten einer Mobilitätswende mitzutragen“, sagt Paula Faul, Sprecherin von Lime. Man unterstütze das insbesondere dann, wenn die Mehrkosten „zweckgebunden“ eingesetzt würden, sprich zum Beispiel für den Ausbau flächendeckender Abstellmöglichkeiten.

Allerdings hätte diese Regelung auch Konsequenzen für das weitere Geschäft. „Indirekt müssen Kosten leider auf die Nutzer und Nutzerinnen umgelegt werden“, so die Lime-Sprecherin. Gleichzeitig müsse man aber darauf achten, dass der Preis nicht zu hoch werde und eine Autofahrt zum Beispiel günstiger werde als eine Fahrt mit dem E-Roller.

Keine Mehrkosten für Leihfahrräder

Insgesamt ist Lime - daneben schickt übrigens noch die Firma Bolt 100 Roller auf die Straße - zufrieden mit dem Geschäft in der Ruhrstadt. „Wir sehen, dass geteilte Mikromobilität in Witten bei vielen Menschen inzwischen zum Alltag gehört“, sagt Faul. Mehr E-Scooter darf Lime jedoch nicht anbieten, die Anzahl ist in Witten bei 100 gedeckelt. Noch im Sommer hatte die Firma, die Idee, die Flotte zu erhöhen, um ein flächendeckendes Angebot in allen Stadtteilen zu gewährleisten. Die Stadt schob der Idee allerdings einen Riegel vor.

Übrigens: Für weitere mobile Angebote wie Fahrräder, E-Bikes oder Car-Sharing sind laut der Beschlussvorlage keine Gebühren vorgesehen.

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