Witten. Emilia ist auf Platz drei abgestürzt, Liam findet sich gar nicht mehr in den Top Ten. Das ist die Hitliste 2023 der Wittener Babynamen.
Die Jungen haben die Mädchen im vergangenen Jahr mal wieder überholt - aber nur, was die Zahl angeht. Während die Geschlechter 2022 genau gleich verteilt waren, wurden in den letzten zwölf Monaten in Witten 52 Prozent männliche Babys geboren, und nur 48 Prozent weibliche. 2800 waren es insgesamt und damit 81 weniger als im Vorjahr und sogar 323 weniger als 2021. Damit folgt Witten dem Bundestrend: Bis September lag der Geburtenrückgang in Deutschland bei 7,4 Prozent.
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Von den 2800 Babys, die in der Ruhrstadt zur Welt kamen, werden die wenigsten auch dort aufwachsen. Nur 22 Prozent der Neugeborenen waren Wittener, die Eltern der anderen Kinder waren nur zur Entbindung ins Marien-Hospital gekommen. „Das zeigt, was für einen superguten Ruf die Geburtsstation des Krankenhauses hat“, freut sich Standesamts-Leiterin Monika Wittrien - auch wenn die Vielzahl der Beurkundungen ihrem insgesamt zwölfköpfigen Team eine Menge Arbeit beschert. Den Kindern im übrigen später vielleicht auch: „Die müssen alle ihr Leben lang nach Witten kommen, wenn sie mal eine Geburtsurkunde brauchen“, so die 61-Jährige schmunzelnd.
Wittener mögen es bei den Namen kurz und knackig
Bei der Wahl der Namen hätten die Eltern weiter auf die Trends der letzten Jahre gesetzt: „Kurz und knackig“, so Wittrien, seien die Favoriten im letzten Jahr wieder gewesen. Dreisilber wie Emilia und Emily sind die Ausnahme. „Und der Benjamin zum Beispiel ist weit nach hinten gerutscht.“ Dafür ist sein kleiner Bruder Ben aber weiter vorne mit dabei.
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Auch alte Namen kommen wieder. Nachdem Paul sich ja schon seit Jahren großer Beliebtheit erfreut, haben Wittrien und ihr Team im letzten Jahr auch mal wieder Fritz, Hugo und Mechthild beurkundet. „Das fand ich dann doch überraschend“, sagt sie.
Kein Wunschname musste abgelehnt werden
Abschlagen musste die Standesbeamtin im Jahr 2023 keinen Wunsch der Eltern. Aber in einigen Fällen mussten die sich noch einen zweiten Vornamen einfallen lassen, weil sich durch den ersten das Geschlecht nicht eindeutig bestimmt lässt. „Kim ist etwa so ein Fall“, erklärt Wittrien. Manchmal hätten sich die Paare schon vorher erkundigt, ob ihr Favorit allein denn überhaupt erlaubt ist. „Andere waren ziemlich überrascht - und mussten erst mal in sich gehen.“
Auch wenn kein Name im vergangenen Jahr abgelehnt werden musste: Ein paar recht ungewöhnliche Ideen waren schon darunter. „Man merkt, dass manche Namensgebung vom Fernseher inspiriert wird“, so die Standesamtsleiterin. Die Figuren aus „Game of Thrones“ seien etwa recht beliebt. Beispiele will sie wegen der Wiedererkennbarkeit lieber nicht nennen. Bleibt also nur zu hoffen, dass es nicht Kleinfinger war.
Das waren 2023 die beliebtesten Namen in Witten
Und das ist die Liste der beliebtesten zehn Namen für Mädchen und Jungen in Witten:
- Sophie und Emil (2022: Emilia und Liam),
- Marie und Finn (Lina und Noah)
- Emilia und Oskar (Charlotte und Emil)
- Ella und Paul (Emma und Finn)
- Emily und Ben (Leni und Milan)
- Lina und Elias (Ida und Jakob)
- Leni und Levi ( Lea und Paul)
- Malia und Noah (Ella und Felix)
- Sophia und Theo (Frieda und Theo)
- Lia und Felix (Mia und Leo)
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