Witten. Der Saalbau war bei der Weihnachtsmatinee der Solidarfonds-Stiftung ausverkauft. Vier Comedians sorgten für einen höchst unterhaltsamen Advent.
„Lasst uns froh und munter sein“, heißt es alle Jahre wieder, wenn die Solidarfonds-Stiftung NRW im Saalbau ihre Weihnachtsmatinee präsentiert. Der Zuspruch ist groß: Bei der Neuauflage der Benefiz-Veranstaltung am zweiten Advent war Wittens gute Stube Monate zuvor ausverkauft. Mehr als 800 Besucher amüsierten sich bei einem Comedy-Viererpack – und das für einen guten Zweck.
Am Anfang stand das Bangen. Wie im Vorjahr schwappt aktuell eine Corona- und Grippewelt durchs Land. Im Dezember 2022 mussten Torsten Sträter und Wolfgang Trepper wegen Erkrankung kurzfristig absagen. Und diesmal? Aufatmen am Sonntagmorgen: Alle vier Comedians sind gesund und munter. Die Matinee kann wie geplant starten.
Weihnachtsmatinee: In diesen Zeiten tut Lachen besonders gut
In den folgenden dreieinhalb Stunden wird spürbar: In diesen von Krieg, Krisen und Katastrophen geprägten Zeiten tut unbeschwertes Lachen besonders gut. Und dafür ist im Saalbau trefflich gesorgt.
Wolfgang Trepper (62) hat das Halsen zum komödiantischen Geschäftsprinzip erhoben. Der grantelnde Duisburger, der seit 20 Jahren auf der Bühne steht, blickt auf seine Anfänge 2003 zurück. „Bauer sucht Frau“ auf RTL habe es da noch nicht gegeben: „Wenn Bauern geil waren, sind die noch zum Schützenfest nach Herdecke gefahren.“ Beim Sex daheim zeige das Alter inzwischen Wirkung. Schläfrige Frage an die Liebste am Morgen danach: „Wie lange hast du gestern eigentlich noch gemacht?“
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Nicht mehr ganz taufrisch erscheint auch die Ehe von Ingrid Kühne. Seit 25 Jahren sei sie mit ihrem Ralf glücklich verheiratet – „er glücklich, ich verheiratet“. Die Frohnatur vom Niederrhein feiert mit ihren Episoden einer schrecklich netten Familie eine fulminante Solidarfonds-Premiere. Die Dicken sterben früher? Mag sein. „Aber dafür essen wir länger.“ Dass Schwimmen schlank macht, hält die 55-Jährige für eine Mär. Denn: „Was machen Blauwale dann falsch?“
Torsten Sträter hat sich umsonst rasiert
Bruno „Günna“ Knust (69) führt nicht nur als Moderator durch die Weihnachtsmatinee, sondern wartet auch mit Ausschnitten aus seinem Solo-Programm auf. Im Ruhrpott duze man sich, wenn man sich mag. „Ich finde, Sie sollten das wissen“, grinst das Dortmunder Urgestein. Am Geldautomat werde mehr gebetet als in der Kirche. Und nicht selten sei Schmalhans Küchenmeister. Dialog Kind-Mutter: „Was gibt’s heute zu essen?“ „Nichts.“ „Aber gestern gab’s auch schon nichts.“ „Ich hab’ für zwei Tage gekocht.“
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Abräumer ist einmal mehr Torsten Sträter. Der 57-jährige Waltroper (wegen zu hohen Blutdrucks neuerdings ohne den obligatorischen Kaffee) beweist trotz der für ihn mal wieder quälend frühen Stunde, warum er in Deutschland inzwischen zu den Top-Comedians zählt. Zwei Geheimnisse werden offenbart: Er hätte sein neues Programm „Mach mal das große Licht an“ in Erinnerung an Mamas einstigen Müffel-Jugendzimmer-Aufschrei besser „Hömma, riechst du dat nich’!?“ genannt. Und für den Playboy habe er sich am ganzen Körper rasiert – um erst dann zu erfahren, dass „die nur ‘n Interview mit mir wollten“.
Mehr als 25.000 Euro Erlös kommen auch Projekten in Witten zugute
Das Publikum bedankte sich mit brausendem Beifall bei den Comedians, die allesamt auf ihre Gagen verzichten. Hoch zufrieden zeigt sich auch der Wittener Vorstandsvorsitzende der Solidarfonds-Stiftung, Dr. Michael Kohlmann. Mehr als 25.000 Euro wurden – auch dank zahlreicher Sponsoren – bei der Weihnachtsmatinee für die gemeinnützige Arbeit der Stiftung eingenommen.
Mit dem Geld werden auch Sozial- und Bildungsprojekte in Witten unterstützt, darunter das Nordoff/Robbins-Zentrum für Musiktherapie, die Olmstedt-Stiftung, der Verein „Kontrakt – Unternehmen für Bildung“, die Ruhrtalengel, die Wittener Tafel und die Johannis-Kirchengemeinde.
Infos: solidarfonds-nrw.de