Witten. Seit 30 Jahren hilft der Solidarfonds, wenn Not am Mann ist. Der Mann hinter der Stiftung ist Wittener und darf sich einmal selbst feiern lassen.
Als vor 30 Jahren der Solidarfonds ins Leben gerufen wurde, war Michael Kohlmann eines klar: Bedarf für die unbürokratische Unterstützung zugunsten der Schwächeren in unserer Gesellschaft gibt es reichlich. Dass aus der lokalen Hilfsaktion eine landesweit ge- und beachtete Stiftung erwachsen ist, ist vor allem der Tat- und Überzeugungskraft des Witteners zu verdanken. Am Mittwoch (28.8.) feiert er seinen 65. Geburtstag.
„Wir helfen Menschen“: Dieser Auftrag gilt seit 1989, als Michael Kohlmann - seinerzeit Chef des Arbeitsamtes Castrop-Rauxel - den Solidarfonds gründete. Die WAZ als Schirmherrin der ersten Stunde sowie lokale und regionale Wirtschaftsunternehmen als erste Spender standen Pate. Damals tat es not, Gelder für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) zu generieren. Denn viele Träger drohten an der Finanzierung der Sachkosten zu scheitern. Eine Lücke, die Kohlmann mit seinen Partnern alsbald schließen konnte.
Dort Hilfe leisten, wo der Solidarfonds an seine Grenzen stößt
Was folgte, ist eine Erfolgsgeschichte, die zwar immer neue Kapitel scheibt, aber stets am Grundgedanken des Solidarfonds anknüpft: dort Hilfe zu leisten und Brücken zu bauen, wo der Sozialstaat an seine Grenzen stößt. Anfangs beim Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Inzwischen, als gemeinnützige Stiftung, vor allem als Partner der Schulen in NRW. Die können sich sowohl bei der Digitalisierung als auch bei ihrem sozialen Engagement auf „ihren“ Solidarfonds verlassen.
Nachhaltig wirkt dabei insbesondere der 2017 gegründete Solidarfonds-Schulpreis NRW, der mit 35.000 Euro jährlich dotiert ist. Schirmherr ist kein Geringerer als Star-Moderator Florian Silbereisen. Prominente hat Michael Kohlmann reichlich für die Stiftung gewinnen können. Die Schlagersänger Roland Kaiser, Olaf Henning und Anna-Maria Zimmermann bringen sich ebenso im Vorstand und Kuratorium ein wie die Stratmann-Brüder und Comedian Bruno Knust.
Schlagerstars stehen auf der stets ausverkauften Party auf der Bühne
Schlagerstars stehen alle Jahre wieder bei den ausverkauften Solidarfonds-Partys in Castrop-Rauxel auf der Bühne; Deutschlands beliebteste Komödianten begeistern des Publikum bei den Weihnachtsmatinees im Wittener Saalbau. Alle ohne Gage. Alle im Bemühen vereint, möglichst viel Geld für den guten Zweck zu erlösen. Das gelingt vortrefflich. Weit über 100.000 Euro schüttet der Solidarfonds jährlich aus - auch und vor allem am Stiftungssitz in Witten.
Für Michael Kohlmann sind es die erfüllendsten Momente, wenn er die Spenden in den Schulen und bei den Trägern gemeinnütziger Projekte überreichen kann. Dann, und nur dann, tritt auch er gern vor die Kameras und ins Scheinwerferlicht. Denn eigentlich hält er sich liebend gern im Hintergrund, sorgt mit voller Rückendeckung seiner Frau Uschi dafür, dass alles klappt. Komplett ehrenamtlich. Mit minimalem Verwaltungsaufwand. Eine Arbeit, die längst einem Fulltime-Job gleichkommt.
Am 16. November kommt viel Prominenz zum 30. Solidarfonds-Geburtstag
Die Familie, die Freunde, die Stiftungsmitglieder und die immer größer werdende Solidarfonds-Gemeinschaft gratulieren ihrem „Micha“ zum Ehrentag. Gefeiert wird im kleinen Kreis. Anders als am 16. November, wenn das 30-jährige Bestehen des Solidarfonds mit einer Jubiläumsgala in Castrop-Rauxel gewürdigt wird. Illustre Preisträger und Gäste, darunter FC-Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge, Florian Silbereisen und Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende der Funke-Mediengruppe, haben sich angesagt. Roland Kaiser tritt mit seiner Band auf. Michael Kohlmann wird allen gern den Vortritt lassen, schnell wieder aus dem Rampenlicht heraustreten - und sich doch riesig freuen, welch herausragende Entwicklung sein „Baby“ binnen drei Jahrzehnten genommen hat.