Witten. Eine Garage in Witten entpuppt sich als Großlager für illegalen Wasserpfeifentabak. Jetzt steht die mutmaßliche Hehler-Bande vor Gericht.
Einen guten Riecher bewiesen Zollfahnder im April 2021: In einer Garage unweit vom Wullenstadion in Witten-Annen stießen die Ermittler auf hunderte Kilo aromatisierten Wasserpfeifentabak und Zusatzstoffe. In einer benachbarten Wohnung beschlagnahmten die Beamten zudem tausende Drogen-Pillen. Zum Prozessauftakt am Dienstag (28. 11.) wollte am Bochumer Landgericht noch keiner der Tatverdächtigen reden.
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Angeklagt sind vier Männer (19, 23, 27 und 35 Jahre) aus Witten. Es geht um Steuerhehlerei und gewerbsmäßige Steuerhinterziehung. Der älteste Angeklagte gilt als Kopf der Gruppe. Er muss sich darüber hinaus wegen Drogenhandel und – besitz verantworten. In dessen damaliger Wittener Wohnung hatten die Ermittler seinerzeit auch 808 braune, 200 blaue und 555 farblose Ecstasy-Tabletten, also vollsynthetische Partydrogen entdeckt. Der 35-Jährige sitzt als einziger Angeklagter auch in Haft.
Angeklagte aus Witten hatten Halle in Bottrop angemietet
Staatsanwalt Ekkehart Carl wirft den vier Wittenern vor, zwischen Februar und April 2021 in einer angemieteten Halle in Bottrop mindestens 9,8 Tonnen Wasserpfeifentabak illegal hergestellt zu haben, „um diesen sodann gewinnbringend an weitestgehend unbekannt gebliebene Abnehmer zu veräußern“. In der verlesenen Anklageschrift sind lediglich die Spitz- beziehungsweise Vornamen der Abnehmer aufgeführt.
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Zum Teil sollen die Käufer sich gleich tonnenweise bei den Angeklagten mit Shisha-Tabak unterschiedlichster Geschmacksrichtung (unter anderem „Doppelapfel“) eingedeckt haben. Durch die illegale Herstellung von Shisha-Tabak können offenbar riesige Gewinne bis hin zum, 20-fachen der eingesetzten Herstellungskosten pro Kilo generiert werden.
700 Kilo Pfeifentabak sichergestellt
Zeitgleich mit der Bottroper Produktionsstätte war auch die Wittener Garage als Lager der Gruppe aufgeflogen. Dort hatten die Zollbeamten 700 Kilo Wasserpfeifentabak sichergestellt, verbrauchsfertig verpackt in Tüten zu je ein Kilo und anschließend sorgfältig gestapelt in Kartonkisten. Gefunden wurden auch fast 200 Kilo Feinschnitt-Tabak, 600 Kilo Glycerin sowie 150 Kilo Glukose.
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Den Zigarettentabak soll die Gruppe zuvor von unbekannten Lieferanten erworben haben. Der Hauptvorwurf gegen das Wittener Quartett ist der unversteuerte Verkauf von Pfeifen- und Rauchtabak. Auf einem Kilo Wasserpfeifentabak lastet laut Staatsanwaltschaft eine Tabaksteuer in Höhe von 22 Euro. Insgesamt geht die Anklage von hinterzogener Tabaksteuer in Höhe von rund 250.000 Euro aus.
Bei Tatnachweis könnte im Fall der jüngeren Angeklagten auch noch das Jugendstrafrecht zur Anwendung kommen. Voraussichtlicher Urteilstermin: 19. Dezember.
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