Witten/Hattingen. Der Frust ist groß: Bald werden keine Veranstaltungen mehr in der „Kulturkirche“ in Witten-Buchholz stattfinden. Dem Verein wurde gekündigt.

Das Ende des Vereins Bündnis für Buchholz, der das kulturelle Leben in Witten-Buchholz über acht Jahre lang deutlich bereichert hat, ist greifbar nahe. Viel Wut und Enttäuschung hat sich noch einmal auf der Jahreshauptversammlung gezeigt. Bis zuletzt hatte der Verein gehofft, weiterhin in Buchholz Veranstaltungen in der entwidmeten „Kulturkirche“ anbieten zu können. Doch die evangelische Kirchengemeinde Herbede hat dem Verein die Nutzung des Gebäudes zum 31.12.2023 gekündigt.

Wie im Juni bekannt wurde, will die Gemeinde das Kirchengebäude verkaufen. Deswegen hat sie dem „Förderverein zur Erhaltung der Buchholzer Evangelischen Kirche“ nur noch eine vertragslose Weiternutzung der Einrichtung, mit jederzeit möglicher kurzfristiger Beendigung angeboten. „Das stellt aber keine Basis für die Vereinsarbeit des Bündnisses und der dort bisher wirkenden Vereine und Einrichtungen dar“, so der Vereins-Geschäftsführer Helmut Gaul. 14 aktive Ehrenamtliche und etliche „Gelegenheitshelfer“ hatten in den Räumen regelmäßig Lesungen, Vorträge, Konzerte, Bücher- oder Gartenbasare angeboten.

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Bleiben Vorstandsmitglieder des „Bündnisses für Buchholz“ (v.li.): Schatzmeister Erich Wiggers, 1. Vorsitzender Peter Niemann, Geschäftsführer Helmut Gaul.
Bleiben Vorstandsmitglieder des „Bündnisses für Buchholz“ (v.li.): Schatzmeister Erich Wiggers, 1. Vorsitzender Peter Niemann, Geschäftsführer Helmut Gaul. © Wiggers

Ihren Frust über das finale Aus der Veranstaltungen zeigte sich auf der Jahreshauptversammlung. „Viele Mitglieder sind sehr enttäuscht über das baldige Ende der in den letzten Jahren so begeistert angenommenen Bereicherung des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens im Ortsteil Buchholz“, so Schatzmeister Erich Wiggers. Im Sommer hatten viele noch gehofft, dass sich eine neue Bleibe für das Bündnis oder die Chöre, die in der Kirche proben, oder Gruppen wie die der Awo, in Buchholz finden würde. „Wir suchen händeringend und stochern überall. Aber wir haben auch in den Nachbarstädten keinen Probenraum gefunden“, sagt Horst Engelsberg, Vorsitzender des Chores Deutsche Eiche Hammertal. Ein von der Kirche angebotener Wechsel ins ev. Markuszentrum nach Herbede kam für viele Aktive nicht in Betracht. Im Falle der Deutschen Eiche passen freie Termine nicht.

Große Veranstaltung an Heiligabend

Wie kann es nun weitergehen? „Wir wollen unsere Satzung ändern und im Vereinsnamen auf die Formulierung ,Erhaltung der Kirche’ verzichten“, sagt Peter Niemann. Motivation, ab 2024 kulturelle Angebote zu organisieren, hat der Vorstand: „Viele Menschen in Buchholz erwarten das von uns“, so der Vorsitzende. In den verbleibenden Wochen bis Ende Dezember laufen noch viele Veranstaltungen, etwa das Weihnachtskonzert des MGV Deutsche Eiche und des Damenchores Hammertal am Samstag, 16. Dezember. Weil der Verein stets im christlichen Sinne gearbeitet hat, steht auch weiterhin jeden Donnerstag die Kirchentüre offen für eine kurze Andacht. Auch an Heiligabend öffnen sich die Kirchenpforten. Es gibt eine große Lesung, weihnachtliche Lieder, Gebete – und zwar zeitgleich zum offiziellen Weihnachtsgottesdienst der Ev. Gemeinde in Herbede.