Witten. Die Planungen für den Neubau der Otto-Schott-Gesamtschule schreiten voran. Ein besonderes Konzept gilt für die Klassen- und Kursräume.

Bis die rund 220 Schülerinnen und Schüler der Otto-Schott-Gesamtschule in Witten in ihr tatsächliches Schulgebäude umziehen können, werden noch mindestens fünf Jahre vergehen. Dann soll der Neubau am Viehmarkt fertig sein, dort, wo heute noch die auslaufende Realschule steht. Ein erster Schritt auf dem Weg ist gemacht. Als Grundlage für die weiteren Planungen hat die Stadt ein Raumkonzept erstellen lassen.

„Die pädagogische Vorplanung ist die Grundlage für die Architektur“, sagt Raimund Patt, der seit 17 Jahren Städte und Kommunen bei der Schulentwicklung und bei Schulbauten berät. In der sogenannten „Phase Null“ hat der 70-Jährige binnen eines Jahres entwickelt, welchen Platz, welche Räume die neue vierzügige Gesamtschule bieten muss, um ihren Aufgaben gerecht zu werden. Auch die Schule und die Schülerinnen und Schüler selbst waren daran beteiligt und haben eigene Ideen eingebracht.

Gesamtschule ist derzeit in der ehemaligen Overbergschule untergebracht

Derzeit werden die beiden Jahrgangsstufen der Otto-Schott-Gesamtschule im Gebäude der ehemaligen Overberg-Hauptschule am Rhienscher Berg unterrichtet. Die Schule war 2018 geschlossen worden, seither dient sie als Ausweichquartier. So waren dort etwa die Kinder der Kita Fröbelhaus bis Sommer 2021 untergebracht. Es folgte die Unterstufe des Albert-Martmöller-Gymnasiums, die während der Errichtung des neuen Fachraumtraktes des Gymnasiums bis Sommer diesen Jahres hier unterrichtet wurde.

Die auslaufende Otto-Schott-Realschule Am Viehmarkt in Witten. Wenn der letzte Jahrgang die Schule verlassen hat, sollen die Gebäude abgerissen werden. An dieser Stelle soll dann der Neubau der gleichnamigen Gesamtschule entstehen.
Die auslaufende Otto-Schott-Realschule Am Viehmarkt in Witten. Wenn der letzte Jahrgang die Schule verlassen hat, sollen die Gebäude abgerissen werden. An dieser Stelle soll dann der Neubau der gleichnamigen Gesamtschule entstehen. © FUNKE Foto Services | Stephan Lucka

Zwar hat die Otto-Schott-Gesamtschule das Gebäude seit dem neuen Schuljahr ganz für sich alleine. Auf Dauer muss aber ein moderneres und größeres Gebäude her. Die Idee, die auslaufende Realschule gleichen Namens am Viehmarkt zur Gesamtschule umzubauen, war schnell vom Tisch. Ein Neubau am Standort sei die wirtschaftlichste Option, hieß es dazu aus dem Gebäudemanagement. Rund 43 Millionen Euro soll er kosten.

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Klassenräume sollen stufenweise um ein offenes Zentrum angeordnet sein

Und nach Berechnungen von Schulexperte Pratt insgesamt über 7600 Quadratmeter Nutzfläche bieten. So stellte es der ehemalige Pädagoge im Schulausschuss vor. Um modernen Anforderungen zu entsprechen, veranschlagt er etwa für die Klassenräume der Unter- und Mittelstufe jeweils 70 m2. Insgesamt sollen sich die Räume der Klassen 5 bis 10 über 3000 m2 erstrecken.

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Eingeplant sind dabei auch Cluster-Mitten. Je vier Klassenräume eines Jahrgangs sollen um ein solches Zentrum angeordnet sein, das mit Sitzecken, Lesegruppen, und teils schalldichten Lern- und Arbeitsbereichen ausgestattet ist. Zu jedem „Cluster“ gehört auch eine eigene WC-Anlage und Garderobe. Man habe damit gute Erfahrungen gemacht, so Raimund Patt im Schulausschuss. Denn so werde das Gemeinschafts- und Verantwortungsgefühl gefördert. Ähnlich sollen auch die Kursräume der Oberstufe aufgebaut sein.

Konzept der Schule stellt besondere Ansprüche an neues Gebäude

Besondere Ansprüche an die Raumplanung stellt das Konzept der Schule. Denn als MINKT-Schule wird hier sowohl der musisch-künstlerische Bereich ausdrücklich gefördert, als auch der naturwissenschaftlich-technische. Also muss auch Platz für die entsprechenden Fachräume und Einrichtungen sein, angedacht sind über 1400 m2.

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Auch ein großer offener Eingangsbereich (ca. 500 m2) ist wichtiger Bestandteil des Konzepts von Patt. „Da muss Aufenthaltsqualität rein“, so der 70-Jährige. Etwa solle dort auch ein Mediencafé unterkommen, auch will sich die Schule dem Quartier öffnen und – angelehnt an das Konzept an Kitas und Grundschulen – Familienzentrum werden.

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All das in einem Gebäude umzusetzen, sei nun Aufgabe der Architekten, so Patt. Und natürlich hat auch der Rat bei der Ausgestaltung ein Wörtchen mitzureden. Schließlich muss der Neubau auch wirtschaftlich tragbar sein.

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