Witten. Vier lange Jahre hat es gedauert, bis die Wittener Kneipennacht wieder steigen konnte. Wie die Besucher die Rückkehr gefeiert haben.

Vier Jahre lang hat das Publikum warten müssen: Jetzt war es wieder so weit, die Kneipennacht kehrte zurück. An allen acht Locations herrschte ausgelassene Stimmung.

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Der tiefe Klang eines Trompetensolos hallt durch die kleine Kneipe an der Wiesenstraße. Im „Klimbim“ ist es rappelvoll. Einige Gäste bleiben da lieber draußen, lauschen der Musik durch die offene Tür und gönnen sich das eine oder andere Getränk. An der Theke wird im Akkord gezapft, zugleich kommen Akkorde von der kleinen Bühne, auf der die Coverband „Groove T“ den Gästen einheizt. Wobei einheizen gar nicht nötig ist, denn es ist auch so knackig warm, dass einem sofort die Brille beschlägt. Auf engstem Raum singen, tanzen und wippen die Besucher mit.

Die Band Empty Barrels heizte in der Folk-Kneipe Finnegan's an der Bellerslohstraße dem Publikum kräftig ein.
Die Band Empty Barrels heizte in der Folk-Kneipe Finnegan's an der Bellerslohstraße dem Publikum kräftig ein. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Irish Folk und eine musikalische Reise in die 90er Jahre

Acht Kneipen und acht Bands

Organisiert haben die Kneipennacht die Werkstadt und das Stadtmarketing Witten, unterstützt von den Stadtwerken Witten und der Bogestra.

Beteiligt haben sich an der Veranstaltung insgesamt acht Gastronomiebetriebe und zudem acht Bands.

Rappelvoll ist es aber nicht nur hier, sondern beispielsweise auch im „Backhaus“. Die heimische Band „Press for Champagne“ trifft mit ihrer musikalischen Reise von den 90er Jahren bis in die Gegenwart voll den Geschmack der großen Gästeschar. Im Finnegan’s wiederum genießen die Besucher das britisch-irische Getränkeangebot und „Empty Barrels“ serviert mit Folkmusik beste Unterhaltung. Insbesondere im Wiesenviertel ist zu diesem Zeitpunkt richtig was los. Die Leute mit den gelben Armbändern, Nachweis für den gezahlten Eintritt, tingeln von einer Kneipe zur nächsten und halten zwischendurch auch schon mal an einem der Kioske an, um sich auch dort mit Kaltgetränken einzudecken.

Wittener Kneipennacht mit Musik von der Band -Press for Champagne- am 21. Oktober 2023 im Backhaus an der Dortmunder Sraße in Witten Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Wittener Kneipennacht mit Musik von der Band -Press for Champagne- am 21. Oktober 2023 im Backhaus an der Dortmunder Sraße in Witten Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Derweil drängen stets mehr Gäste in Benno’s Brauhaus. Das Lokal war, wie so manche andere Kneipe, auch schon vor Corona eine beliebte und gern genommene Adresse der Kneipennacht. Das ist an diesem Abend um keinen Deut anders. Schon gleich zu Beginn geht es richtig ab, die Gäste strömen in Scharen. Am Eingang bilden sich immer wieder Schlangen.

Vor Bennos Brauhaus bildeten sich schon mal Warteschlangen bis die Gäste hinein konnten.
Vor Bennos Brauhaus bildeten sich schon mal Warteschlangen bis die Gäste hinein konnten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Die Combo J. D. Keller bereitet sich derweil auf ihren Auftritt vor. Sie spielt in einem Raum, der mit seinen Sofas, Sesseln und dem wuchtigen Kronleuchter als gemütliches Wohnzimmer herhalten könnte. Die drangvolle Enge ist hier selbstverständlich, Besucher jonglieren mit ihren Gläsern durch die Menge und warten darauf, dass die Band loslegt. Vier junge Männer mit Gitarren und Schlagzeug bieten dann handgemachte Rockmusik. Schon bei der ersten Nummer haben die Musiker das Publikum eingefangen. Vor allem die tiefe Stimme des Sängers J. D. Keller begeistert die Zuhörer.

Ein paar Meter weiter geht es entspannter zu. Das „Extrablatt“ bietet einfach mehr Platz. Hier wabert Nebel durch die Luft und Laserstrahlen tauchen den Abend in bunte Lichter. Das Duo „Andrea & Andy“ unterhält die Gäste mit deutsch-italienischer Popmusik von Eros Ramazotti und Co. Und selbst der Nena-Evergreen „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ klingt auf Italienisch richtig gut. Während so manche auf ein Comeback von Nena vergeblich warten, feiert die Wittener Kneipennacht eine erfolgreiche Rückkehr.

Eng, aber dafür gemütlich: So ging es in manchen Kneipen zu.
Eng, aber dafür gemütlich: So ging es in manchen Kneipen zu. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald