Witten. Die ersten Wittener, die in Israel festsaßen, konnten inzwischen wieder nach Hause fliegen. Dabei hat Polen eine ganz besondere Rolle gespielt.

Die ersten Reisenden aus Witten, die wegen des terroristischen Angriffs der Hamas in Israel festsaßen, sind inzwischen in die Ruhrstadt zurückgekehrt. „Ich bin so froh, dass sie wieder da sind“, sagt Manuela Christoforou (40), die wie berichtet um ihre Mutter Beate (65), ihre Cousine Ewa aus Hattingen, deren Mann und eine Freundin gebangt hatte.

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Regulär hätten sie eigentlich schon am letzten Sonntag zurückfliegen sollen, nach einem einwöchigen Aufenthalt in dem Gelobten Land. Doch wegen des Kriegsausbruchs wurden zwei Flüge gestrichen. Schließlich gelang es den gebürtigen Polen, sich auf eine Evakuierungsliste der polnischen Botschaft setzen zu lassen. Die polnische Airforce fliege ihre Landsleute schon seit Sonntag aus, sagt Manuela Christoforou.

Auf eigene Faust zum Flughafen in Tel Aviv gefahren

Ihr ist ein Stein vom Herzen gefallen: Die Mutter von Manuela Christoforou und weitere Angehörige, die in Israel festsaßen, sind am Donnerstag in Witten angekommen.
Ihr ist ein Stein vom Herzen gefallen: Die Mutter von Manuela Christoforou und weitere Angehörige, die in Israel festsaßen, sind am Donnerstag in Witten angekommen. © UW/H | Uni W/H

Auf eigene Faust fuhr die kleine Gruppe, die sich zuletzt in Jerusalem aufhielt, zum Flughafen nach Tel Aviv. Dort wartete sie einen Tag und eine Nacht auf ihren Flug nach Kreta. Von dort aus ging es dann mit der polnischen Fluggesellschaft „Lot“, auf die sie ursprünglich gebucht war, weiter nach Warschau. Ein Verwandter brachte sie schließlich nach Kattowitz, das Dortmund direkt anfliegt. „Die Familie ist heute Morgen in Dortmund angekommen. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“, sagt Manuela Christoforou am Donnerstag erleichtert.

Sie kritisiert massiv die deutsche Bundesregierung, von der „nichts“ an Hilfe gekommen sei. Seit Donnerstag gibt es zwar vier Evakuierungsflüge der Lufthansa. Aber auch hier spricht die gebürtige Polin nur von „Chaos“. „Wie wollen die denn alle mitnehmen?“ Die Hotline war schon überlastet.

Reisegruppe der Gemeinde Witten-Annen wird Freitag zurückerwartet

Inzwischen konnte auch die 24-köpfige Reisegruppe der evangelischen Gemeinde Annen Israel verlassen. Der erste Flug ab Amman in Jordanien, der in der Nacht zum Mittwoch geplant war, sei zwar gecancelt worden, so Pfarrer Claus Humbert. In der Nacht auf Donnerstag klappte es dann aber.

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Die Redaktion erreichte Humbert am Donnerstagmittag im türkischen Antalya. Von dort aus soll es weiter nach München gehen. Die evangelische Reisegruppe wird an diesem Freitag in Witten zurückerwartet.

Die Reisegruppe der evangelischen Gemeinde Annen soll am Freitag nach Witten zurückkehren.
Die Reisegruppe der evangelischen Gemeinde Annen soll am Freitag nach Witten zurückkehren. © Humbert