Witten. Für „Ninja Warrior“ Jacek Steinert aus Witten lief es bei der WM im Hindernislauf richtig gut. Eigentlich. Doch dann machte es Knack. . .

Was für ein Pech! Bis ins Viertelfinale hatte es der Wittener „Ninja Warrior“ Jacek Steinert bei der Weltmeisterschaft im Extremhindernislauf schon geschafft – doch ausgerechnet in diesem wichtigen Rennen ist er nach einem Sprung falsch aufgekommen. Knacks – Ferse gebrochen „Ich wusste gleich: Nichts geht mehr“, sagt der 47-Jährige. Die WM-Teilnahme hat er dennoch nicht eine Sekunde bereut.

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„Es war ein einmaliges Erlebnis“, schwärmt der Hevener. 1600 Athleten aus aller Welt waren zu den Wettkämpfen im Obstacle Course Racing, kurz: OCR, nach Belgien gereist, das deutsche Team zählte 45 Teilnehmer. Beim OCR, der bald olympisch wird, müssen die Sportler einen Parcours mit kniffligen Hindernissen möglichst schnell überwinden. Es geht um Kraft, Ausdauer und Körperbeherrschung. Die TV-Show „Ninja Warrior“ hat sich beim OCR bedient und die unterhaltsamsten Elemente weiterentwickelt. Steinert ist auch in der Sendung schon dabei gewesen – so wie viele seiner Teamkollegen bei der WM.

Neun Medaillen hat das deutsche Team geholt, Jacek Steinert wurde achter – und hält nun offiziell den Deutschen Rekord im OCR-Sprint in seiner Altersklasse.
Neun Medaillen hat das deutsche Team geholt, Jacek Steinert wurde achter – und hält nun offiziell den Deutschen Rekord im OCR-Sprint in seiner Altersklasse. © Steinert

Schon die Kulisse für die Wettkämpfe auf einem Bergwerksgelände im belgischen Genk sei atemberaubend gewesen, sagt der Hobbysportler. „Unser Parcours lag direkt am Förderturm.“ Die vielen Zuschauer seien ganz nahe dran gewesen. „Die haben uns so angefeuert, das war einfach toll.“ Sie hätten den Sportlern wahre Gänsehautmomente beschert. „Da hatte ich echt Tränen in den Augen.“

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Begeisterung hat den Wittener geradezu beflügelt

Die Begeisterung hat den Wittener geradezu beflügelt. Den ersten Qualifikationslauf über die 100-Meter-Strecke schaffte er fehlerfrei in 43,6 Sekunden – das ist nun der offizielle deutsche Rekord in seiner Altersklasse. Mit der guten Zeit im Rücken ging er im zweiten Lauf aufs Ganze, rutschte zwar an den Ringen ab, aber egal: Die erste Zeit reichte locker fürs Finale der besten 16.

Die Zuschauer waren bei der WM ganz nah dran und haben die Athleten angefeuert. Steinert hat das genossen.
Die Zuschauer waren bei der WM ganz nah dran und haben die Athleten angefeuert. Steinert hat das genossen. © Sportfotograf

Als Sechstplatzierter ging Steinert ins Achtelfinale, gewann den ersten K.o.-Lauf, im Viertelfinale dann war’s vorbei. Trotz Schmerzen beendete der Hevener den Parcours – getragen von den Anfeuerungsrufen der Fans. Nur für die Wand am Ende hat es dann nicht mehr gereicht. „Mit der gebrochenen Ferse konnte ich keinen Druck auf dem Fuß aufbauen.“

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Eine Schiene und sechs Wochen Pause hat ihm der Arzt nun verordnet. Danach will Jacek Steinert gleich wieder auf die Bahn. Nächstes Jahr steht für ihn die EM in Georgien auf dem Plan. „Und zur WM nach Costa Rica würde ich im Herbst auch gerne.“ Aber vielleicht hören wir vorher noch von ihm: Die Bewerbungen für „Ninja Warrior Germany“ laufen schließlich auch wieder.