Witten. Die Creative Kirche bringt ein neues Musical auf die Bühne. In dieser Woche proben die Darsteller in Witten. Auch eine DSDS-Gewinnerin ist dabei.
Es ist ein straffes Programm, das sich die Creative Kirche da vorgenommen hat. Nur ein paar Tage haben die Solisten des Musicals „Bethlehem“ Zeit, ihren Auftritt zu proben. In dieser Woche treffen sie sich täglich in der Popakademie in Witten, um die Rollen gemeinsam einzustudieren. Am Samstag, 16. Dezember, wird dann zusammen mit 3000 Chorsängerinnen und -sängern aus dem ganzen Land die große Uraufführung gefeiert. Ein Tag, auf den die Chöre mehr als drei Jahre hingefiebert haben.
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Denn eigentlich hatte die Premiere schon im Dezember 2020 sein sollen. Doch Corona machte den Veranstaltern einen dicken Strich durch die Rechnung. Singen im Chor ging gar nicht – dafür aber allein zuhaus. „Deshalb hab ich damals angefangen, mit den Chorsängern online zu proben“, erzählt Komponist Dieter Falk, der nach den Erfolgs-Produktionen „Die zehn Gebote“ und „Luther“ auch dieses Stück wieder zusammen mit Michael Kunze geschrieben hat. Bis zu 30.000 Teilnehmer hätten sich damals zugeschaltet. Einige von ihnen – darunter viele Chöre auch aus Witten und dem Ruhrgebiet – werden nun bei der Premiere dabei sein.
Stiftung Creative Kirche Witten ist der Veranstalter
Aber taugt die Weihnachtsgeschichte als Musical? Unbedingt, meint Falk, der als Musikproduzent seit Jahrzehnten erfolgreich im Geschäft ist und mit über 50 Platin und Goldenen Schallplatten ausgezeichnet wurde. „In ,Bethlehem’ erzählen wir eine moderne Version der Geschehnisse mit vielen hochaktuellen Bezügen“, sagt er. Schon bei der Entstehung sei die Flüchtlingskrise, die Suche der Menschen nach einer Herberge, mit in die Geschichte eingeflossen. „Und wie das Thema seither eskaliert ist, das spricht ja Bände.“ Gerade der Titel „Menschen in Not“, das zweite Lied des Musicals, habe in der Pandemie aber auch viele Menschen bewegt, die mit Corona-Sorgen zu kämpfen hatten.
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Aktuell und modern ist auch die Musik, die Falk für „Bethlehem“ geschrieben hat. „Noch eingängiger“ sei sie als bei „Luther“, dem Pop-Oratorium, das ebenfalls von der Stiftung Creative Kirche auf die Bühne gebracht worden war. Das hätten die Chöre Falk bei seinen Proben-Besuchen versichert. Bekannte, klassische Weihnachtslieder sind von ihm für das Stück neu arrangiert worden, die meisten Songs wurden aber speziell für „Bethlehem“ komponiert. „Gospel vor allem, denn für mich ist Weihachten einfach immer Gospel“, so der Düsseldorfer. Er hofft, dass das eine oder andere Lied anschließend auch den Sprung in die Liedblätter der Gemeinden schafft.
DSDS-Gewinnerin spielt die Maria in „Bethlehem“
Falk-Sohn Paul, selbst erfolgreicher Pop-Musiker, der schon für Helene Fischer komponierte, sorgte als Mit-Komponist nicht nur für die poppigen Elemente im Musical. Er half auch bei der Besetzung der Hauptrollen. „Wir kennen uns schon lange, Paul hat an meinem Album ,Countdown’ mitgeschrieben“, erzählt Marie Wegener, die 2018 die Show „Deutschland sucht den Superstar“ gewonnen hatte und nun in „Bethlehem“ die Maria spielt.
Schon damals habe Paul sie für das Projekt angefragt, und sie habe gerne zugesagt. Denn erstens sei Dieter Falk „ein begnadeter Musiker“, außerdem liege ihr die Weihnachtsgeschichte als Thema am Herzen, so die 22-Jährige. „Ich bin ein sehr gläubiger Mensch.“ Auch Musical-Erfahrung habe sie seit dem DSDS-Gewinn inzwischen sammeln können. Als Bella war sie in „Die Schöne und das Biest“ bereits in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Tour. Der Premieren-Termin im Dezember in Düsseldorf sei aber doch etwas ganz Besonderes, versichert die Duisburgerin. „Da kommt dann einfach Heimatfeeling auf.“
2024 geht’s auf Tournee
Die Premiere von „Bethlehem“ findet am 16. Dezember im PSD Bank Dome in Düsseldorf statt. Die beiden Vorstellungen um 14 und 19 Uhr werden die einzigen Aufführungen in diesem Jahr sein.
2024 geht das Musical dann in der Adventszeit auf Tournee durch Deutschland. Dann sind weitere Chöre eingeladen, sich an dem Projekt der Creativen Kirche zu beteiligen.
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Vorher muss aber erstmal die stressige Probewoche bei der Popakademie in Witten überstanden werden. Komponist Dieter Falk hört, Regisseur Gil Mehmert schaut genau hin. Jeder Ton, jeder Schritt soll schließlich sitzen. Und was bereitet Marie dabei die größten Probleme? „Am schwierigsten finde ich, eine Hochschwangere zu spielen“, sagt die 22-Jährige. Da habe sie sich dann doch lieber Hilfe von erfahrenen Kolleginnen geholt.