Witten. Bei „Ninja Warrior“ hat es mit dem Sieg nicht geklappt, vielleicht wird es bei der WM ja was. Jacek Steinert aus Witten tritt für Deutschland an.
Hangeln, springen, klettern, balancieren und dabei einen Parcours mit kniffligen Hindernissen möglichst schnell überwinden: Das ist das Hobby von Jacek Steinert. Deshalb hat der Wittener schon an der RTL-Wettkampfshow „Ninja Warrior“ teilgenommen. Jetzt trainiert er für seinen nächsten großen Auftritt. Denn im September wird er bei der Weltmeisterschaft im Extremhindernislauf antreten – und hofft auf eine Medaille.
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Obstacle Course Racing, kurz: OCR heißt die Sportart offiziell. Die Ursprünge liegen beim Militär. Es geht um Kraft, Ausdauer und Körperbeherrschung. Die Wettkämpfe werden immer populärer – und bald sogar olympisch. „OCR wird nach den Olympischen Spielen 2024 beim modernen Fünfkampf das umstrittene Reiten ersetzen“, sagt Steinert.
Wittener trainierte mit Gewinnerin von 2021
Auch die RTL-Show hat sich beim OCR bedient und die unterhaltsamsten Elemente weiterentwickelt. Kein Wunder, dass daher viele „Ninja Warriors“ nun auch bei der WM im belgischen Genk ihr Können unter Beweis stellen wollen. In den Teilnehmerlisten finden sich viele bekannte TV-Namen wie etwa „Killerküken“ Lotta Kokemohr aus Düsseldorf, die 2021 die Kinder-Staffel gewonnen hat.
Eine Favoritin also – und eine super Sparringspartnerin. Mit Lotta zusammen hat Jacek Steinert deshalb erst neulich noch trainiert. Nicht im heimischen Garten, in dem der Hevener sein Klettergerüst aufgebaut hat, sondern in der OCR-Anlage „Ruhrpottcross“ am Ümminger See in Bochum. „Da haben sie für uns die Anlage sogar teilweise so umgebaut, dass sie nun den offiziellen Anforderungen entspricht“, freut er sich.
Jacek Steinert tritt in der Kategorie Sprint an
Steinert tritt in der Disziplin „100 Meter“ an, quasi dem Sprint beim OCR, es gibt auch kilometerlange Läufe. Qualifizieren musste er sich dafür nicht, die Liste der Athleten ist bislang noch kurz. „Ich habe mich beworben und wurde prompt nominiert“, so der Hobbysportler, der sich seine enorme Fitness nach einer Krebserkrankung mühsam zurückerarbeiten musste. Nun darf er für das Team Deutschland ins Rennen gehen – und ist stolz darauf.
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Bei diesem „Sprint“ gilt es, zwölf Hindernisse auf der Kurzstrecke zu überwinden. „Vier, fünf Schritte dazwischen und schon kommt das nächste Element“, sagt der Wittener. Mit dem Fünf-Sprung geht es los. Dann folgen etwa die „Monkeybar“, bei der an Stangen gehangelt werden muss, eine hohe Wand, die es zu überwinden gilt, ein Balancebalken und die fiesen „Wagon Wheels“, die drehenden Räder, die hängend bewältigt werden müssen.
Wittener musste schon in der Vorrunde ausscheiden
Die gefürchtete „V-Formation“ bleibt Jacek Steinert diesmal erspart. Sie war das vorletzte Hindernis bei „Ninja Warrior“ und wurde ihm dort schon in der Vorrunde zum Verhängnis. Er verpasste ganz knapp den Einzug in die nächste Runde, bekam für seinen souveränen Auftritt aber viel Lob – auch von den Profi-Athleten.
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Ob er es diesmal aufs Treppchen schafft – oder zumindest bis auf die Plattform am Ende der 100-Meter-Strecke? Mit seinen 47 Jahren startet der Ruhrstädter bei den „Masters“, den Senioren also, und rechnet sich durchaus gute Chancen aus. „Wenn ich die offiziellen Listen der letzten Wettkämpfe anschaue, dann gehöre ich zu den besten Fünf in meiner Klasse in Deutschland.“ Jetzt muss er sich allerdings mit Athleten aus aller Welt messen. „Ich bin gespannt, mit welchem Leistungsniveau sie antreten.“