Witten. Hiobsbotschaft für die Brenschenschule in Witten-Bommern: Der Schwimmunterricht muss dort voraussichtlich monatelang ausfallen. Was ist passiert?
Das Lehrschwimmbecken der Brenschenschule ist wegen eines größeren Schadens geschlossen worden. Wer gehofft hatte, die Reparatur fände in den Sommerferien statt, wurde enttäuscht. Das Bad bleibt mehr als ein halbes Jahr dicht – voraussichtlich bis Ende April 2024. Betroffen sind Schulen und Vereine.
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Der Stadtsportverband (SSV) hat die betroffenen Vereine informiert, nachdem ihn das städtische Gebäudemanagement die Hiobsbotschaft überbracht hatte. „Bei der jährlichen Wartung und Reinigung wurden erhebliche Schäden an den Paneelen des Hubbodens festgestellt“, heißt es in der Mitteilung. Paneele können Wand- oder Deckenverkleidungen sein – oder wie in diesem Falle am Boden verbaut sein.
An der beschichteten Oberfläche hätten sich zahlreiche Blasen gebildet, die im Laufe der Zeit und bei Berührungen aufplatzten, so der SSV. „Dabei tritt eine Flüssigkeit aus und es bilden sich scharfkantige Stellen.“ Ein Austausch der Paneele sei unumgänglich. Die dafür in Frage kommende Firma sei „unverzüglich“ beauftragt worden. Doch wegen deren Auslastung sei der früheste Montagetermin April 2024. Es gebe nur einen Hersteller für diese Paneele, heißt es.
Laut SSV wurde geprüft, ob ein Schwimmbetrieb bis zur Reparatur im nächsten Jahr möglich ist. Ein Gutachter für Wasseraufbereitung, Wasserchemie und Flächenhygiene nahm Proben der austretenden Flüssigkeit – und stellte fest, dass wegen der „geringen Konzentration im Beckenwasser“ keine „unmittelbare Gesundheitsgefahr“ zu befürchten sei. Dennoch wollte der Sachverständige keine bedenkenlose Freigabe erteilen – weshalb das Schwimmbad voraussichtlich bis Mai 2024 nicht nutzbar ist.
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Der Stadtsportverband will nun Möglichkeiten prüfen, „um die Schwimmzeiten zu kompensieren“ – etwa, indem „ungenutzte oder nicht ausgelastete Trainingszeiten“ genutzt werden. Es ist allerdings fraglich, ob es die überhaupt gibt. Alle Lehrschwimmbecken oder auch die Hallenbäder seien so gut wie ausgebucht, heißt es seitens einer Schule. Das bestätigt die Stadt mehr oder weniger.
Schwimmkurse für Kinder
Der PV Triathlon TG Witten bietet in den Herbstferien vom 2. bis 14. Oktober wieder mit dem Stadtsportverband Intensivschwimmkurse für Kinder ab fünf Jahren an. Die zweiwöchigen Kurse finden wochentags in den Lehrschwimmbecken der Pferdebachschule (Rebecca-Hanf-Str. 10/erste Ferienwoche) und Hüllbergschule (Hüllbergweg 31/zweite Ferienwoche) statt.
Es gibt jeweils einen Kurs von 15 Uhr bis 15.45 Uhr und einen Kurs von 15.45 bis 16.30 Uhr. Die Kursgebühr beträgt für Kinder und Jugendliche 60 Euro. Anmeldung auf www.triwit.de/kurse/schwimmkurse
Indirekt seien auch alle Vereine in den anderen Bädern betroffen, so Stadtsprecher Jörg Schäfer. Er will nicht ausschließen, dass sie sich jetzt Bahnen teilen und auf einzelne Schwimmzeiten verzichten müssen. Von der Schließung der Brenschenschule sind direkt die DLRG Annen-Bommern, der TuS Bommern, der Reha Aktiv Sport Witten, die PV Triathlon TG Witten und die DJK Blau-Weiß Annen betroffen.
Weitere Schulen in Witten von Schließung betroffen
Zu den Schulen, die dort ebenfalls Schwimmunterricht angeboten haben, gehören unter anderem Dorf-, Pestalozzi- und Bruchschule. Erst Ende Januar war das Lehrschwimmbecken in Bommern geschlossen worden. Damals war eine Pumpe defekt gewesen. Seinerzeit waren laut SSV sieben Vereine von der vorübergehenden Schließung betroffen. Nur drei weitere Grundschulen in Witten haben ein eigenes Schwimmbad: Hüllberg, Buchholz und Pferdebach.
An Schulen wie der Brenschenschule wird der Schwimmunterricht in insgesamt drei Halbjahren für die Dritt- und Viertklässler angeboten. Sollte kein Ersatz gefunden werden, wäre ein ganzes Halbjahr verloren. Das dürfte Wasser auf die Mühlen der Kritiker sein: Immer wieder wird beklagt, dass zu viele Grundschüler nach vier Jahren noch nicht schwimmen können.
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