Witten. Wittener Ärzte und Apotheker testen gemeinsam, wie man Medikamenten-Nebenwirkungen bei Senioren mildern kann. Denn die Folgen können schwer sein.
Stürze mit Knochenbrüchen, Verwirrtheitszustände oder Herzrhythmusstörungen können die Folge sein, wenn mehrere Medikamente gleichzeitig eingenommen werden – mitsamt deren Nebenwirkungen. Diese sogenannte Multimedikation mit fünf oder mehr Pillen ist bei vielen älteren Patientinnen und Patienten inzwischen die Regel. Wie eine engere Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Hausarztpraxen dabei helfen könnte die unerwünschten Folgen abzumildern, erprobt und erforscht derzeit die Universität Witten/Herdecke.
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Fallkonferenzen für einzelne Patientinnen und Patienten
Schon jetzt wird empfohlen, die Verschreibungen von Menschen, die mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen, zur Vermeidung von Nebenwirkungen immer wieder zu überprüfen. „Um die Medikationssicherheit bei Multimedikation darüber hinaus nachhaltig zu erhöhen, müssen Hausarzt, Apotheker und Patient an einem Strang ziehen“, sagt Prof. Dr. med. Achim Mortsiefer, der die Studie an der Uni Witten leitet. Dafür seien Instrumente entwickelt worden, deren Einsatz und Effekte man nun in der sogenannten Partner-Studie testen wolle.
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Eines dieser Instrumente sind Fallkonferenzen, die Apotheker und Arzt gemeinsam durchführen und dabei jeweils über eine Patientin oder einen Patienten und dessen Medikamente sprechen. Neun Arztpraxen und neun Apotheken aus Witten sind bei der Studie je als Team mit dabei. „Aber wir suchen noch fünf bis zehn weitere Tandems“, sagt Sophie Peter, Projektkoordinatorin am Standort Witten.
Teilnahme und weitere Informationen
Das Projekt wird aus öffentlichen Geldern des Innovationsfonds mit rund zwei Millionen Euro gefördert. Das Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung der Uni Witten beteiligt sich neben der Uni Bielefeld und der LMU München als eines von drei Studienzentren daran.
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Die Partner-Studie läuft bis zum 31. Mai 2025. Bei Interesse an einer Teilnahme oder um weitere Informationen zu erhalten, können sich Hausarztpraxen, Apotheken und Patientinnen und Patienten per Mail an projekt-partner@uni-wh.de wenden. Oder direkt an Sophie Peter: Tel. 02302 / 926 735, Sophie.Peter@uni-wh.de.
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