Witten. In Witten haben Nachbarn gemeinsam einen großen Garten angelegt. Die Ernte kommt aber längst nicht nur ihnen selbst zugute.
Mit viel Mühe und Liebe pflegen Nachbarn in Buchholz seit Monaten einen Garten, den sie gemeinschaftlich angelegt haben. Ihr Engagement sehen sie jetzt belohnt. Groß ist die Freude über die erste reiche Ernte, die auch Schulkindern zugute kommt.
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Mehrere Familien in dem Ortsteil hegten schon länger den Wunsch, Gemüse selbst anzubauen, der Gesundheit und der Natur zuliebe. Als die Stadt Reserveflächen vom angrenzenden Friedhof freigab, die sie nicht mehr brauchte, „haben wir sofort zugegriffen“, sagt Initiator Yannic Cocu. Nachdem ein Bauer die Kleinfelder einmal umgepflügt hatte, begann die Aussaat.
War in den ersten Wochen noch regelmäßiges Gießen angesagt, als es zu Beginn des Sommers noch recht trocken blieb, sind die Kannen momentan überflüssig. Der ständige Regen sorgt dafür, dass die Pflanzen ausreichend Wasser bekommen. Dennoch können die Nachbarn die grüne Oase mit ihren 1000 Quadratmetern sich nicht selbst überlassen und müssen regelmäßig nach dem Rechten sehen. Oft ist Unkrautjäten angesagt, dafür geht manche freie Zeit ins Land.
Dass sich die Arbeit aber lohnt, „zeigen die Ergebnisse“, sagt Cocu. Ob Zwiebeln, Möhren, Gurken oder Salat: „Alles wächst ganz hervorragend“. Wer möchte, kann sich das Gemüse mit nach Hause nehmen, die Absprache erfolgt über eine Whatsapp-Gruppe.
Treffen sich die Nachbarn zum gemütlichen Beisammensein, kommt auch gern Leckeres aus dem eigenen Anbau auf den Tisch. Außerdem wirft der Garten noch so viel ab, dass sich zweimal in der Woche Kinder aus dem Offenen Ganztag der Buchholzer Grundschule Zucchini, Salat und andere gesunde Zutaten fürs Mittagessen abholen. „Die Besuche haben obendrein noch einen Lerneffekt“, sagt der Initiator. Die Mädchen und Jungen können sich selbst ein Bild davon machen, wie es in einem Gemüsegarten aussieht und wie man Möhren oder Zwiebeln erntet. Demnächst kommen auch noch Kartoffeln hinzu. Die Hobbygärtner haben gerade mit den Pflanzen der Knollen begonnen.
Vor einiger Zeit schon haben die fleißigen Helfer einen Blühstreifen angelegt, damit sich auf dem Acker heimische Insekten wohlfühlen. Klee, Ringelblumen und Buchweizen gedeihen prächtig und locken etwa Bienen und Schmetterlingen an. Als nächsten Schritt planen die Nachbarn, verschiedene Getreidearten anzubauen.
Saatguthersteller wollen ihnen neben den heute üblichen Sorten wie Gerste, Weizen oder Roggen auch solche zur Verfügung stellen, die vor vielen Jahrhunderten zum Standard gehörten. Mit Emmer und Urkorn wollen die Gärtner ihr Glück versuchen, wobei ihnen bewusst ist: Die Mengen werden überschau bleiben. Besuchern möchten sie gerne auch etwas Außergewöhnliches vorzeigen.
Wer Interesse an dem Gemeinschaftsgarten in Buchholz hat, kann sich mit Justin Schieven (0175/5230888) oder Yannic Cocu (0163/5859438) in Verbindung setzen.