Witten. Schlechtes Wetter? Egal. Das Wiesenviertelfest in Witten ließ sich davon nicht beirren. So trotzen Tausende von Besuchern dem Regen.
Das Wetter blieb durchwachsen, doch der Stimmung beim Wiesenviertelfest tat das keinen Abbruch. Es lockte auch dieses Mal Tausende von Menschen in Wittens Kreativquartier.
Besucherscharen schieben sich am Samstagnachmittag (29. Juli) durch die engen Gassen des Szeneviertels. Zum bunten Bild gehören auch die zahlreichen Mitmachaktionen. So bringen auf einigen freien Flächen Kinder mit Kreide Farbe auf den grauen Asphalt.
Vor dem Regen Schutz unter Markisen gesucht
Die ersten Stunden nach der Eröffnung bleibt es noch trocken. Lediglich ein paar graue Wolken deuten an, was auf die Gäste zukommt. Kurz nach 16 Uhr ist es dann so weit. Erst fallen nur ein paar Tropfen, doch dann regnet es wie aus Eimern.
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Ein paar hartgesottene Besucher lassen sich von dem Schauer nicht beeindrucken. Sie halten ihren Schirm und stellen dabei unter Beweis, dass man auch speisen kann, wenn nur eine Hand frei ist. Irgendwann wird es aber der Gruppe dann doch zu nass und sie flüchtet zu den vielen anderen Gästen, die sich unter Markisen und Vordächern untergestellt haben. Die meisten Leute nehmen es mit Humor, scherzen und lachen. Schließlich sind sie zum Feiern hierher gekommen.
Auch die Künstler lassen sich die Stimmung nicht vermiesen. San Froyo möchte vor dem Trinkwasserbrunnen eigentlich gerade einen Rockklassiker zum Besten geben, dann fängt es an zu schütten. Doch das Orga-Team stellt spontan einen Pavillon auf, deckt mit zwei blauen Müllsäcken die Boxen ab und es kann weitergehen. „Wir ziehen das hier jetzt durch! Wenn ich schon hier bin, kann ich auch singen“, ruft San Froyo in die Menge. Das Publikum sieht es genauso.
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An den Imbissständen gehört Veganes zum Programm
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So schnell wie der Regen gekommen ist, so schnell hat es mit ihm auch ein Ende. Innerhalb von zehn Minuten ziehen wieder Menschenscharen wie ein Lindwurm durch das Viertel.
Das Publikum ist bunt gemischt. Das Fest haben zwar einst Studenten entwickelt, doch es lockt seit Jahren weitaus auch ältere Semester an. Sogar auf dem Humboldtplatz, dem Herzstück des Wiesenviertelfests, tummeln sich Jung und Alt zu lauter elektronischer Musik. Zwischen einer gigantischen Diskokugel und einer meterhohen goldenen Putte stehen die Jungs von The Modyssey an den Plattentellern und beschallen eine kleine Tanzfläche, auf der an normalen Tagen Autos parken.
In der Steinstraße prägen hauptsächlich Kunsthandwerkstände das Bild. Von Ornamenten und Mineralien bis hin zu Schmuck in den unterschiedlichen Variationen reicht die große Auswahl. Gäste nehmen sich viel Zeit zum Bummeln und Stöbern.
Wenn hier Elektrobeats wummern, liegt es vor allem am Friseursalon „Das Haar Atelier“. Der hat sich an diesem Tag in einen Club verwandelt. An der Theke legt der neunjährige Max Platten auf, Mutter Giannina steht ihm zur Seite. Einen DJ-Namen hat der Junge zwar noch nicht, aber dafür zeigt er Talent, denn die Tanzfläche ist gut gefüllt.
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Natürlich hat auch in diesem Jahr das Wiesenfest reichlich Kulinarisches zu bieten. Mit einer großen Vielfalt warten die Stände auf, von Waffeln über Pommes bis hin zu Döner oder Tacos reicht die Bandbreite – und fast überall gibt es auch vegane Speisen.
Und auch musikalisch ist für jeden Geschmack etwas dabei. Bands und Singer-Songwriter kommen mit ihren Songs bei den Zuhörern bestens an. Besonders die Gruppe Karmakind lockt ein großes Publikum zur Hammerbühne an der Stadtgalerie. Auch wenn viele Fans nasse Haare haben, den Spaß lassen sie sich nicht nehmen.
Als später am Abend erneut Schauer niedergehen, entschließen sich Musikbegeisterte kurzerhand, Regentänze aufzuführen.