Witten. Ab 2026 besteht der Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz. Witten hat nach den Sommerferien schon mal 54 zusätzliche Plätze an fünf Schulen parat.
Ab 2026 besteht ein Rechtsanspruch auf einen Platz in der offenen Ganztagsbetreuung (OGS) an Grundschulen. Doch die Stadt Witten bemüht sich jetzt schon, Plätze aufzustocken. So wird es bereits zum kommenden Schuljahr insgesamt 54 zusätzliche OGS-Plätze geben.
Diese gute Nachricht hat Heiko Müller vom Jugendamt im Jugendhilfeausschuss am Mittwochabend verkündet. Zwölf zusätzliche Plätze erhält die Pferdebachschule. Dort steigt die Zahl der OGS-Betreuungen von 119 auf 131. In vier weiteren Schulen stehen nach den Sommerferien ebenfalls mehr Plätze zur Verfügung: Die Brenschenschule bekommt zehn Plätze mehr, die Hüllbergschule 13, die Harkortschule 15 und die Vormholzer Grundschule wird dann sieben neue OGS-Plätze haben.
Stadt Witten: Noch keine neuen Räume nötig
Wer jetzt nachrechnet, der kommt allerdings auf 57 Plätze. Dennoch liegt Heiko Müller richtig: Denn aufgrund kleinerer Verschiebungen an anderen Schulen seien dort drei Plätze weggefallen. Für die zusätzlichen 54 OGS-Plätze seien keine Umbauten nötig, alle Betreuungen können in den bestehenden Räumen stattfinden. Alle Träger hätten signalisiert: „Das kriegen wir hin.“
In der Regel sei auch kein zusätzliches Personal notwendig. Allerdings bekommt die Pferdebachschule, deren OGS-Betreuung in städtischer Hand liegt, voraussichtlich eine neue Teilzeitkraft, die 19,5 Stunden pro Woche im Einsatz sein wird. Dafür entstehen zusätzliche Aufwendungen in Höhe von 22.000 Euro pro Jahr. Auch an der Pferdebachschule werden vorhandene Räume und vorhandenes Mobiliar genutzt. Lediglich geringe Anschaffungen – wie etwa ein Tornisterschrank – seien nötig.
Insgesamt sind die Grundschulen in Witten dann nach den Sommerferien mit 1799 OGS-Plätzen versorgt. Wie viele Plätze die Stadt im Jahr 2026 benötigt, sei jetzt natürlich noch unklar, so Heiko Müller. Im Schulentwicklungsplan sei Gutachter Heinfried Habeck davon ausgegangen, dass 80 Prozent aller Eltern die OGS nutzen möchten.
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Dann bräuchte es deutlich mehr Betreuungsräume oder auch Differenzierungsräume, in denen Kinder mit Behinderungen oder Sprachschwierigkeiten unterrichtet werden, sowie Mensen fürs Mittagessen. Nicht zuletzt wäre mehr Personal nötig. „Doch wo soll das herkommen?“, fragt Müller. Schon jetzt habe man bekanntermaßen kaum genug Kita-Personal. Das Berufsbild in der OGS sei ähnlich, allerdings noch etwas unattraktiver, weil meist in Teilzeit gearbeitet werde.
Eine reine Bestandsaufnahme der bestehenden OGS-Situation und zukünftiger Möglichkeiten in allen Grundschulen will die Stadt bis zu den Sommerferien abgeschlossen haben. Im nächsten Jahr, so Müller, müssten dann Fördergelder beantragt werden. Insgesamt 30 Millionen Euro wird der Umbau der Grundschulen voraussichtlich kosten. Die Stadt hofft auf Fördermittel in Höhe von 20 Millionen.
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