Witten. Der im Prozess um schweren sexuellen Missbrauch an Kindern angeklagte Wittener (46) muss hinter Gitter. Er ist schuldig in zehn Fällen.
Im Prozess um den jahrelangen Missbrauch von Kindern verurteilte das Landgericht Bochum am Montag den 46-jährigen Angeklagten zu sieben Jahren Haft. Die Richter sprachen von schwerem sexuellen Missbrauch von Kindern in sechs Fällen sowie von Jugendlichen in vier Fällen. Der Mann war Untermieter einer Wittener Familie, deren minderjähriger Junge und seine zwölf Jahre alte Schwester Opfer seiner Sexualtaten wurden. Die Anklage lautete ursprünglich auf 17 Missbrauchsfälle sowie sexuelle Nötigung und den Besitz kinderpornografischer Fotos.
Der voll schuldfähige Mann hatte die Taten gestanden. Bei ihm liege eine pädophile Störung vor, erklärte eine Gutachterin. Schon 2014 war er verurteilt worden, weil er Pornofotos an ein 14-jähriges Mädchen geschickt hatte. Das Gericht verhängte keine Sicherungsverwahrung des Angeklagten, obwohl ein Hang zu solchen Taten und damit seine Gefährlichkeit wahrscheinlich vorhanden sei. Der Angeklagte will sich behandeln lassen.
Angeklagter Wittener besuchte Bordelle und Saunaclubs
Die Ehe des Mannes war 2016 geschieden worden. Er habe häufig Bordelle und Saunaclubs besucht, wo er Sex mit Frauen hatte, berichtete er im Prozess. Ansonsten spielte er Ballerspiele und schaute Pornos. Im Alter von 21 bis 25 Jahren konsumierte er Kokain und Ecstasy und besuchte Technopartys. Den angeklagten Missbrauch der Kinder schilderte er vor Gericht als einvernehmlich.
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Seine Geldgeschenke an den Jungen und seine Schwester seien keine Bezahlung für Sex gewesen, betonte er. Das nahmen ihm die Richter nicht ab. Für die sexuellen Gefälligkeiten sei Geld geflossen. In einem Fall sei das eindeutig bewiesen, betonten die Richter bei der Urteilsverkündung. Die verurteilten Taten hatten sich zwischen Anfang 2019 und Mitte 2022 ereignet. Der Angeklagte bleibt in Haft.
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