Witten. Über Jahre soll ein 46-Jähriger aus Witten Kinder von Bekannten missbraucht haben. Jetzt hat der Prozess gegen den Mann begonnen.

Weil er mehrfach und über Jahre hinweg Kinder missbraucht haben soll, muss sich ein 46-jähriger Mann aus Witten nun vor dem Landgericht Bochum verantworten.

Der Angeklagte sitzt in Untersuchungshaft. Zwischen Juli 2015 und August 2022, so listet die Anklage auf, soll er in 17 Fällen schweren sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen sowie sexuelle Nötigung begangen haben. Darüber soll er kinderpornografisches Material besessen haben.

Angeklagter aus Witten schweigt zum Prozessauftakt

Zum Prozessauftakt schwieg der Mann, schaute während der Verhandlung meist auf seine Hände und den Tisch vor sich. Über seine Anwältin ließ der Beschuldigte erklären, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Ihr Mandant wolle ein Geständnis ablegen und so vielen Zeugen eine Vernehmung vor Gericht ersparen, erklärte die Verteidigerin.

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Der Angeklagte soll sich an drei Kindern vergangen haben. Von den beiden Jungen war der eine zur Tatzeit 14 Jahre alt, der andere und das Mädchen waren jünger. Es handelt sich um Kinder aus zwei Familien, die sich aber häufig in der Wohnung eines Bekannten des Angeklagten aufhielten. Dort hat der Wittener wohl auch mehrfach übernachtet.

Mutmaßlicher Täter gab Opfer Geld

Die Opfer hatten sich erst im August vergangenen Jahres einer der beiden Mütter anvertraut. Sie informierte dann die Eltern der anderen Familie. Gemeinsam setzten sie sich daraufhin mit der Polizei in Verbindung.

Am ersten Prozesstag waren nun die beiden Polizeibeamten als Zeugen geladen, die die Wohnung der Familie aufgesucht hatten. Vor Gericht gingen sie auf die Aussagen der Opfer zum sexuellen Missbrauch und der sexuellen Nötigung ein. Ferner gaben sie zu Protokoll, dass der Angeklagte es bei einer weiteren Tochter versucht haben soll. Doch das Mädchen habe sich geweigert.

Der ältere Junge, der über Jahre hin missbraucht worden sein soll, soll jeweils Geld vom Angeklagten erhalten haben. Außerdem soll sich der Mann zu dem unter 14-jährigen Mädchen ins Bett gelegt und Videos von ihrem Intimbereich gemacht haben. Der Prozess wird fortgesetzt.