Witten. Im Prozess um Kfz-Betrug, unter anderem in Witten, haben zwei Angeklagte ihre Taten zugegeben. Einer hingegen bleibt weiter stumm.
Im Prozess um bandenmäßigen Betrug sowie Urkundenfälschung legten zwei der drei Angeklagten am Montag, 17. April, Geständnisse ab. Der 46-jährige Hauptangeklagte erklärte, er sei mit dem bereits wegen einer Serie von Kfz-Versicherungsbetrügereien verurteilten Werkstattchef befreundet gewesen. Der Versicherungskaufmann beteiligte sich an fingierten Unfällen und Fahrzeugschäden, wie er zugab.
„Ich habe Scheinrechnungen besorgt und entsprechende Kunden“, sagte er. Außerdem half er bei der günstigeren Versicherungseinstufung durch gefälschte ausländische Versicherungspapiere. Allein hier listet die Anklage 64 Fälle auf. Pro Bescheinigung habe er 500 bis 700 Euro erhalten, pro Unfall 500 bis 1000 Euro. Er sei in die Betrugstaten reingerutscht, weil das Finanzamt eine Steuernachzahlung forderte und ihm das Geld gefehlt habe.
Angeklagter muss sich in weiterem Prozess verantworten
Ein 52-jähriger Mann, dem unter anderem Erpressung vorgeworfen wird, soll im Juli 2021 eine Anwältin bedroht haben. Sie sollte ihren Mandanten dazu veranlassen, seine Aussage gegen den Werkstattchef zurückzuziehen. Das gab er jetzt im Prozess zu. Dafür habe er vom Auftraggeber, der so erhofft hatte, der Verhaftung zu entgehen, 30.000 Euro erhalten. Er selbst habe große Schulden gehabt und unter Druck gestanden. Seine Drogensucht habe ihn auf die schiefe Bahn gebracht.
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Der Mann muss sich aktuell außerdem vor dem Landgericht Duisburg verantworten, wo ihm eine langjährige Haftstrafe droht. Der Dritte im Bunde, ein 39-jähriger Angeklagter, soll ebenfalls bei fingierten Autounfällen zwischen 2013 und 2018 mitgemischt haben. Der Prozess wird fortgesetzt.
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