Witten. Sie haben beide als Azubis bei der Sparkasse in Witten angefangen und Karriere gemacht. Jetzt stehen sie vor dem Sprung an die Spitze.
Während sich der Wechsel an der Spitze bei der Sparkasse Schwelm-Sprockhövel unter ziemlich lautem Getöse vollzieht, verläuft er in Witten in ruhigen Bahnen.
In der Nachbarstadt war der letzte Vorstandsvorsitzende überraschend gefeuert worden. Bis heute sind die genauen Gründe öffentlich nicht bekannt. Da sich kein geeigneter Bewerber als Nachfolger fand, fiel die Wahl auf CDU-Kreisfraktionschef Oliver Flüshöh, der von Hause kein Banker ist. So politisch brisant fällt die Personalie in Witten nicht aus.
Neue Chefin rückte 2018 in Vorstand auf
Mit Andrea Psarski und Mathias Wagner übernehmen ab 2024 zwei „Eigengewächse“ die Leitung der Sparkasse, die mit einem Kundengeschäftsvolumen von 3,8 Milliarden Euro und einer Bilanzsumme von 2,5 Milliarden zu den größten Häusern im EN-Kreis gehört. Witten kann es sich sogar leisten, Fusionen weiterhin dankend abzulehnen.
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Die 46-jährige Psarski kam 2018 in den Vorstand, nachdem umstrittene Immobiliengeschäfte das Haus erschüttert hatten. Ihr gelang es, das Institut mit dem damals neu von außen berufenen Vorstandsvorsitzenden Rolf Wagner (63) wieder in ruhige Bahnen zu lenken. Der Verwaltungsrat, also die Politik, hat es ihr mit einem einstimmigen Votum gedankt. Die Wittenerin, die ihre Ausbildung 1996 begann, rückt ab 2024 zur neuen Vorstandschefin auf. Dann geht Rolf Wagner in den Ruhestand.
Scheidender Vorstandschef spricht von Kontinuität
Ihr zur Seite steht Mathias Wagner (36), der seine Ausbildung zum Bankkaufmann mit 19 Jahren ebenfalls bei der Sparkasse Witten gemacht hat und bisher das Vorstandssekretariat leitet. Wagner wird ab 2024 Vorstandsmitglied, also quasi Psarskis Stellvertreter. Sie bleibt als „Marktvorstand“ für das Kundengeschäft zuständig. Er übernimmt als „Marktfolgevortstand“ den bisherigen Part von Rolf Wagner, unter anderem verantwortlich für die Risikosteuerung und das Vertragsgeschäft. Schon jetzt obliegt Mathias Wagner die Gesamtbanksteuerung.
Der scheidende Chef Rolf Wagner spricht angesichts des bevorstehenden Übergangs von „Kontinuität, Stabilität und Balance“, Verwaltungsratsvorsitzender Volker Pompetzki (CDU) von „vollstem Vertrauen“ der Politik in die künftige Vorstandsetage.
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