Witten. Politiker haben sich dafür eingesetzt, dass mehr Geld in die Wittener Kultur fließt. Die Summe ist aber eher ein Zeichen der Wertschätzung.
Jährlich fließen ab jetzt 200.000 Euro mehr in die Wittener Kultur. Das haben SPD, Grüne und CDU in der letzten Ratssitzung gemeinsam durchgesetzt. „Das finde ich super, gerade in diesen schwierigen Zeiten“, freut sich Jasmin Vogel, Chefin des Kulturforums. Es sei „eine Bestätigung unserer Arbeit und ein Zeichen dafür, dass die Kultur in dieser Stadt etwas wert ist“.
Klar ist ihr und den Politikern aber auch, dass mit dieser Summe die Finanzprobleme keineswegs gelöst sind. „Aber wir verschaffen dem Kulturforum doch etwas mehr Luft für seine erfolgreiche Arbeit“, erklärt Patricia Podolski, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
Kulturchefin setzt weiter auf Fördermittel
„Das Geld werden wir nicht zusätzlich verausgaben, weil wir sowieso weiter ins Minus rutschen“, so Vogel. Für das laufende Jahr rechne der Eigenbetrieb Kulturforum, zu dem Bibliothek, Stadtarchiv, Märkisches Museum, Musikschule, Saalbau, Haus Witten und das Kulturbüro gehören, mit einem Verlust von 7,1 Millionen Euro. „Damit wird er über dem städtischen Zuschuss von 5,7 Millionen liegen und die Rücklagen werden nicht mehr ausreichen, um den Verlust abzufangen“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christoph Malz. Deshalb solle die Zuschusserhöhung vor allem die Wertschätzung der Fraktionen zum Ausdruck bringen.
Bei Jasmin Vogel ist diese Botschaft angekommen. Die Vorständin des Kulturforums hat das Minus längst einkalkuliert und trotzdem inhaltlich viel geplant. Fördermittel sollen dabei helfen, die Ziele zu realisieren. „Wir werden weiterhin unzählige Anträge schreiben.“ Auf diese Weise seien etwa für das Märkische Museum schon viele Gelder vom Ministerium bewilligt worden. Vogel wiederholt, was sie schon mehrfach deutlich gemacht hat: dass Geld letztlich nicht das Problem sei. „Wir sind gerade dabei, Grundlagen für neue Förderungen zu schaffen.“
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Für die weitere Sanierung des maroden Saalbaus soll in diesem Jahr eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Was Vogel besonders am Herzen liegt: „Wir müssen eine langfristige Lösung fürs Stadtarchiv finden.“ Es ist 2012 aus der Villa Berger in die Saalbaupassage gezogen und platzt aus allen Nähten.
Am Ende, betont Jasmin Vogel, sorge die Kultur dafür, dass Witten eine lebenswerte Stadt sei. So sehen das auch die drei Fraktionen. Sie fordern die finanzielle Absicherung der Kultur und dringend Maßnahmen, um sie langfristig in eine gute Zukunft begleiten zu können.