Witten. Trotz Krieg und Rekordinflation ist der heimische Arbeitsmarkt offenbar gut durch den Winter gekommen. Das sind die aktuellen Zahlen für Witten.

Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Februar in Witten nur leicht erhöht – von 4617 auf 4638. Im Geschäftsstellenbezirk Witten (mit Wetter und Herdecke) blieb die Quote von 7,7 Prozent gegenüber dem Vormonat unverändert.

Agenturchefin für Witten und EN: Günstige Ausgangslage für Frühjahrsbelebung

„Wir haben eine saisontypische, aber dabei auch günstige Entwicklung. Die höchste Arbeitslosigkeit des Jahres liegt mit großer Wahrscheinlichkeit bereits hinter uns“, kommentiert Arbeitsagenturchefin Katja Heck die aktuellen Zahlen. Im Vorjahr sah es allerdings noch besser aus Die Arbeitslosenquote lag bei 6,3 Prozent. In den drei benachbarten Städten gab es 1157 Erwerbslose weniger. Doch damals waren im Februar auch noch nicht die Folgen von Krieg, Inflation und Lieferengpässen so deutlich zu spüren.

Im Februar zeigte sich der Arbeitsmarkt nach einem kräftigen Anstieg im Januar laut Arbeitsagentur schon wieder erfreulich stabil. Die Unternehmen profitierten von einem milden Winter, so Heck. „Die Arbeitskräftenachfrage zeigt schon wieder Bewegung. Insgesamt ist die Ausgangslage für eine spürbare Frühjahrsbelebung günstig.“ Im Geschäftsstellenbezirk Witten waren 204 neue Stellen gemeldet, 113 mehr als im Januar, aber 17 weniger als zur gleichen Zeit des Vorjahres.

Insgesamt wurden im EN-Kreis 336 neue Jobs angeboten, 161 mehr als im Januar – am häufigsten im verarbeitenden Gewerbe (38 Stellen), gefolgt von Personaldienstleistern (35), freiberuflichen Arbeitgebern wie Rechtsanwälten oder Steuerberatern (23), dem Handel (18), Gesundheits- und Sozialwesen (13) und der Telekommunikation (10). Das Baugewerbe meldete acht Stellenangebote, die öffentliche Verwaltung sieben.

„Woche der Ausbildung“ gegen den Fachkräftemangel

Dass unter den Arbeitslosen derzeit etwas mehr jüngere Leute sind, bereitet der Agentur keine Sorgen. Sie meldeten sich nach ihrer Ausbildung nur für eine Übergangszeit arbeitslos. „Sie können sicher sein, dass sie aufgrund der Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften kurzfristig in Arbeit kommen werden“, so Heck. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müssten die Unternehmen noch mehr ausbilden. Die Arbeitsagentur wolle im März mit einer „Woche der Ausbildung“ erneut wichtige Impulse setzen.