Witten. Mit dem Herbeder Oktoberfest in Witten ist es aus und vorbei. Aufs Feiern muss aber keiner verzichten. Es wird in Zukunft nur alles ganz anders.

Das Herbeder Oktoberfest ist Schnee von gestern. „Diese Veranstaltung wird es so endgültig nicht mehr geben“, sagt Jörg Rumberg von der örtlichen Werbegemeinschaft über das Event, das auf eine 33-jährige Tradition zurückblickt, aber immer unattraktiver geworden war. Nicht zuletzt hatte es zwischendurch für eine Menge Ärger gesorgt. Nun haben sie sich in Wittens südlichem Stadtteil etwas Neues einfallen lassen. Gefeiert wird demnächst unter dem Motto „Herbeder Festtage“. Das Datum steht schon.

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Pläne, etwas zu ändern, habe es schon länger gegeben, so der zweite Vorsitzende. Konkret wurde es dann kürzlich bei einer Ideenwerkstatt, zu der Werbegemeinschaft und Herbeder SPD eingeladen hatten. Klar sei gewesen: „Wir wollen einen richtigen Cut und ein ganz neues Konzept“, so Rumberg. Nichts solle mehr ans Oktoberfest erinnern. Denn zu viele negative Erinnerungen seien in den letzten Jahren damit verbunden gewesen.

Oktoberfest und BOP gehörten zusammen

Die Werbegemeinschaft Herbede hatte das Oktoberfest einst aus der Taufe gehoben und es 2005 aus personellen und finanziellen Gründen ans Stadtmarketing abgegeben. Dieses hatte sich dann aus personellen Gründen ebenfalls zurückgezogen. Richtig Zoff gab es 2018, als die Wittener Eventplanerin Gabriele Diedrichs das Fest erstmals auf die Beine stellen sollte – und die Lokalmatadoren der Band BOP (Band ohne Proben) kurzfristig auslud, weil sie anderes im Sinn hatte. In Herbede kochten daraufhin die Emotionen hoch. Denn Oktoberfest und BOP – das gehörte einfach zusammen.

Dauerregen machte dem Fest 2019 einen Strich durch die Rechnung. In den beiden Folgejahren fiel es Corona zum Opfer. 2022 dann habe es eine „ganz abgespeckte“ Version gegeben, sagt Jörg Rumberg. Es mangelte an attraktiven Angeboten und Besuchern. Für viele im Ort sei da längst klar gewesen: „Das Oktoberfest ist nicht mehr das, was es mal war.“

Herbeder Festtage feiern Ende September Premiere

Weil die Herbeder aber nicht komplett aufs Feiern verzichten wollen, werden nun die Herbeder Festtage Premiere feiern. Nicht wie sonst am ersten Oktoberwochenende, sondern vom 22. bis 24. September. Das Stadtmarketing unterstützt bei bürokratischen Angelegenheiten. In der Arbeitsgemeinschaft „Ideenwerkstatt“ engagieren sich Vereinsmitglieder und Privatleute. Denn: „Alleine kriegen wir von der Werbegemeinschaft das nicht gestemmt“, sagt Rumberg.

Vereine gesucht

Für den am 24. September im Rahmen der neuen Herbeder Festtage geplanten Familiensonntag werden noch Vereine gesucht. Damit möglichst viele Angebote zustande kommen, sollen die Vereine Sponsoren suchen, die Standgebühren und andere anfallenden Kosten übernehmen. Die Werbegemeinschaft unterstützt dabei.

Wer Lust hat, kann sich außerdem in der Ideenwerkstatt an der Organisation der Festtage beteiligen. Interessierte sowie Vereine melden sich bitte unter info@herrliches-herbede.de.

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Eine Herbeder Veranstaltungsfirma habe bereits ein Konzept vorgestellt. Jetzt werde geprüft, was auf der Meesmannstraße machbar sei. Kunsthandwerk und Foodtrucks mit ausgefallenen Angeboten könne man sich etwa vorstellen. Keine Trödelstände, nicht nur Pommes – „es soll ein hochwertiges Fest werden“. Dazu zählten möglichst auch Nachhaltigkeit und Regionalität.

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Musik – vermutlich ein Programm von Schlager bis Pop – dürfe ebenfalls nicht fehlen. Ob es letztlich eine oder zwei Bühnen werden, das sei noch nicht klar. Geplant sei außerdem ein Familiensonntag, an dem Vereine etwas für die Kids auf die Beine stellen, während die Eltern bei Kaffee oder Wein entspannen. Karussells wie sonst werde es nicht mehr geben.

Jörg Rumberg ist froh, dass es nun doch, aber ganz anders weitergeht. „Wir hätten das Oktoberfest“, so sehe nicht nur er das, „schon längst ad acta legen sollen“.