Witten. 25 Menschen aus Witten sind 100 Jahre oder älter. Auch Else Göcking reiht sich jetzt in den Kreis der Hochbetagten ein – mitsamt Dackeldame.

In Witten sind aktuell 25 Menschen mindestens 100 Jahre alt (Stand Mitte Januar). Nun gesellt sich eine weitere Person dazu: Else Göcking aus dem Bebbelsdorf feierte am Montag (30.1.) Geburtstag.

Sie wurde 1923 als zehntes Kind der Familie in Rönkendorf (Mecklenburg-Vorpommern) geboren. Mit 16 Jahren hat sie angefangen, als Hausmädchen im benachbarten Schloss der Familie von Gadow zu arbeiten. „Für gerade einmal 38 Mark im Monat“, erzählt ihre Tochter Christel Beneken. Im Schloss lernte sie auch ihre beste Freundin Käthe kennen. Sie war es, die Else Göcking nach dem Krieg nach Witten holte.

1958 ins Bebbelsdorf gezogen

Gegen Ende des Krieges musste die junge Frau mit Pferd und Wagen aus Ostdeutschland fliehen. Ihr Vater war zu dem Zeitpunkt Gutsverwalter, konnte die Flucht der Gutsleute nicht verkraften und starb kurz nach Kriegsende. Else Göcking gelangte 1951 illegal über die deutsch-deutsche Grenze im Harz und wurde von dort aus von Käthe nach Witten gebracht.

Im Kreis ihrer Töchter: Else Göcking feiert ihren 100. Geburtstag mit ihren Töchtern (v.l.) Ingetraud Fabri, Christel Beneken und Nora Schulz.
Im Kreis ihrer Töchter: Else Göcking feiert ihren 100. Geburtstag mit ihren Töchtern (v.l.) Ingetraud Fabri, Christel Beneken und Nora Schulz. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Dort lernte sie bald ihren bereits verstorbenen Ehemann Lothar, einen guten Freund der Familie, kennen. Das Paar heiratete und bekam zusammen drei Töchter. Seit 1958 lebt Else Göcking im Bebbelsdorf. Sie zog dort die Kinder groß und kümmerte sich „um Haus und Gatten“, so die Tochter. Zusätzlich arbeitete die Mutter bei verschiedenen Familien im Haushalt.

Dackeldame „Pippa“ hält sie fit

Heute lebt die Seniorin zusammen mit ihrer Tochter Christel in einem Haus und wird von dieser auch betreut. Seit über einem Jahr gibt es auch einen Hund im Haus. Kurzhaardackeldame „Pippa“ hält die 100-Jährige auf Trab und teilt mit der älteren Dame am liebsten den Fernsehsessel. Auf die Frage, wie sie denn 100 Jahre alt geworden sei, weiß die Dame keine Antwort. Aber viel Arbeit im Haus und Garten haben sie wohl fit gehalten. „Das ist heute alles ein bisschen viel für sie“, sagt ihre Tochter. Kein Wunder, denn an ihrem 100. Geburtstag ließen es sich Freunde, Bekannte und Familienmitglieder natürlich nicht nehmen, der Nachbarin, guten Freundin, Mutter, Oma und mittlerweile auch Uroma die Glückwünsche persönlich zuzutragen.