Witten. Die CDU regt an, Schulbusse zeitweise durch die einseitig gesperrte Wittener Straße fahren zu lassen. Das sagt die zuständige Behörde dazu.

Die einseitige Sperrung der Wittener Straße bringt vor allem für Kinder, die eine innerstädtische Schule besuchen und auf den Bus angewiesen sind, erhebliche zeitliche Belastungen mit sich. So heißt es in einer Erklärung der CDU-Fraktion, die sich für Abhilfe stark macht.

Vorübergehende Unterbrechung der Einbahnstraßenregelung prüfen

Laut Antrag der Christdemokraten soll die Stadtverwaltung prüfen, ob eine „selektive Unterbrechung der Einbahnstraßenregelung auf der Wittener Straße in Richtung Herbede für den öffentlichen Personennahverkehr möglich ist“. Für Rettungsfahrzeuge bestehe bereits eine Bedarfsampel, sagt CDU-Ratsfrau Sarah Kramer. Da sollte man doch prüfen, ob eine solche Regelung auf den Busverkehr erweitert werden kann.

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Deutlich mehr Zeit müssen aber nicht nur die Schülerinnen und Schüler einplanen, sagt Kramer. Von Anwohnern höre man, dass auch die Fahrten zum Arzt, zum Einkauf oder zur Arbeit deutlich länger dauern. Dadurch werde, betont die Christdemokratin, der Bus als umweltfreundliches Verkehrsmittel zunehmend unattraktiver.

Rettungsdienste können Ampel selbst auf Grün schalten

Nach Angaben des Landesbetriebes Straßenbau NRW ist die Ampelanlage in der Baustelle mit einer Technik ausgestattet, die es Rettungsdiensten erlaubt, selbst für Grünphasen zu sorgen.

Da der Platz in der Baustelle knapp bemessen ist, wird in Kürze wird der Fußweg, der dort entlang führt gesperrt. Er steht dann auch für die Bauarbeiten zur Verfügung. Fußgänger können dann den Umleitungsradweg nutzen.

Der Sprecher des zuständigen Landesbetriebs Straßenbau hat auch schon von dem Vorschlag gehört, tritt allerdings kräftig auf die Bremse. Jede Fahrt entgegen der Einbahnstraßenrichtung, ob nun Rettungswagen oder Bus, bedeute nämlich, dass der Verkehr in Richtung Hattingen für fünf Minuten gestoppt werden müsse. Das führe zwangsläufig zu erheblichem Rückstau und damit zu einer Verkehrsbelastung, bei der Ärger vorprogrammiert sei. Erst recht könne man mit dem Unmut der Autofahrer rechnen, wenn mehrere Busse kurz hintereinander durch die Baustelle rollen und für sie dann der Verkehrsfluss unterbrochen werde. „Dann wird der Stau noch viel länger“.

Ampelregelung aus Sicht von Straßen.NRW keine sinnvolle Alternative

Die Zeitspanne von fünf Minuten ergibt sich aus folgenden Überlegungen, erklärt Berg: Zunächst einmal ist es erforderlich, dass die einzige noch vorhandene Fahrspur auf der Wittener Straße vollkommen frei ist, um Unfälle zu vermeiden. „Alle Autos müssen aus dem Baustellenbereich verschwunden sein“. Anschließend starte dann der Bus. Erst wenn der den Abschnitt passiert habe, so Berg, kann die Spur wieder für den Verkehr aus Richtung Witten frei gegeben werden.

Aus Sicht der Behörde komme eine solche Regelung keinesfalls in Betracht. Sie schaffe neue Probleme und biete keine sinnvolle Alternative.

Von dem Verkehrsbetrieb Bogestra hieß es, dass die „aktuell eingerichtete Umleitung der Einsatzwagen in enger Kooperation mit allen Beteiligten geplant und umgesetzt worden“ sei. Die Schülerinnen und Schüler würden pünktlich an den Schulen eintreffen können. „Eine größere Anzahl von Beschwerden zur Umleitung des Schulbusverkehrs“ sei dem Unternehmen nicht bekannt.

Ausschuss soll Antrag direkt nächste Woche behandeln

Von der Einbahnstraßenregelung sind nach Informationen der Bogestra die eigene Linie 320, die Einsatzwagen E46, E86, E20 und E21, die VER/Rheinlandbus-Linie SB38 und die VER-Linie SB67 betroffen. Sie alle müssen daher während der gesamten Baumaßnahme in Fahrtrichtung Witten, Ennepetal und Ruhr-Universität umgeleitet werden.

Da die Zeit dränge, so die CDU, soll der Ausschuss für Mobilität und Verkehr noch in seiner nächsten öffentlichen Sitzung am Montag, 30. Januar, 17 Uhr, Erlöserkirche, Westfeldstraße 8, den Antrag behandeln.