Witten. Der Umbau der Pferdebachstraße neigt sich dem Ende entgegen. Mit diesen Großbaustellen will die Stadt Witten nun weitere Verkehrsadern sanieren.

Während sich die Baustelle auf der Pferdebachstraße dem Ende entgegen neigt, plant die Stadt, weitere Hauptverkehrsadern rundum zu erneuern. Mitte 2024 soll die Buddelei auf der Sprockhöveler Straße beginnen, wie Stadtbaurat Stefan Rommelfanger jetzt bekräftigte und dabei das weitere Vorgehen erläuterte.

Beschwerden über den Zustand der Sprockhöveler Straße (B226) reißen nicht ab. Die Stadt treibt derzeit die Planungen voran, so der Stadtbaurat, um im Sommer kommenden Jahres starten zu können. Zwischen BMW Ernst und dem Fischertalweg bleibt nichts, wie es ist – auch unterirdisch.

Sperrungen in Witten erfolgen abschnittsweise

Der alte Abwasserkanal kommt raus, ein neuer und größerer rein. Zudem entstehen sogenannte Rigolen, die Regenwasser auffangen, um es in den Wannenbach abzuleiten. „Das ist eines der Projekte, um besser auf Starkregen vorbereitet zu sein.“ Da auch Fahrbahn und Bürgersteig marode sind, bekommt der Abschnitt eine komplett neue Straßendecke und Gehwege. Darüber hinaus sind auf beiden Seiten Radwege vorgesehen, unterstreicht Rommelfanger. Schließlich „werden wir auch das Parken neu sortieren, also neue Parkplätze schaffen“.

Die Sprockhöveler Straße soll 2024 umgebaut werden.
Die Sprockhöveler Straße soll 2024 umgebaut werden. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Wenn von Begrünung für die Sprockhöveler Straße die Rede ist, seien hier nicht nur einige zusätzliche Pflanzen gemeint, „gedacht ist an eine Allee“, erklärt der Stadtbaurat. Zahlreiche neue Bäume sollen das gesamte Erscheinungsbild verbessern und „sind schließlich auch ein Gewinn für das Klima“.

Während der mehrmonatigen Bauzeit lassen sich auf dem 1,6 Kilometer langen Teilstück Straßensperrungen nicht vermeiden, so Rommelfanger. „Das geschieht allerdings in einzelnen Abschnitten, um die Belastung für Autofahrer und Anwohner in einem begrenzten Maß zu halten.“

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Nach den Erfahrungen mit der Pferdebachstraße hat sich die Stadt entschieden, die Steuerung für das 12 Millionen Euro teure Vorhaben an ein externes Büro zu vergeben. Die personellen Kapazitäten der Verwaltung reichten nicht aus, um ein solches umfangreiches Vorhaben zu stemmen.

Ruhrstraße bekommt erst einmal ein Provisorium

Für eine weitere Sanierung starten erste Arbeiten schon in Kürze. Gemeint ist die Ruhrstraße zwischen Wetterstraße und Ruhrdeich, wo sie sich in einem sehr schlechten Zustand befindet. Vor allem gibt es auch immer wieder Klagen über einen fehlenden Radweg. „Die gefährlichste Lücke im Wittener Radverkehrsnetz“, wie die Radfahrlobby klagt.

Marode Nebenstraßen werden erneuert

Im Stadtgebiet gibt es noch eine Reihe von maroden Nebenstraßen. In diesem Jahr will die Stadt Witten folgende sanieren und zugleich die Abwasserkanäle instand setzen: Rathenaustraße/Erzbergerstraße, Am Huchtert/Im Hauswinkel sowie Rauhe Egge.

Im Laufe des Jahres soll es auch mit den Plänen für die Stockumer Straße vorangehen. Zunächst ist der Abschnitt vom Kälberweg bis zur Dortmunder Straße an der Reihe, gefolgt vom Teilstück bis zum Wullener Feld. Mit ersten Arbeiten ist wahrscheinlich noch in diesem Jahr zu rechnen.

Ferner wird auch die Erneuerung der Straßen Sonnenschein und Marktweg vorbereitet.

Dringlich sei es auch, sich die Straße Auf Steinhausen vorzunehmen, sagt Tiefbauamtschef Jan Raatz. Das Hochwasser 2021 hatte die Strecke unterspült.

Nach langen Diskussionen soll dort nun unter anderem eine kurze „Protected Bike Lane“ am rechten Rand Richtung Bommern entstehen – also ein geschützter Radfahrstreifen. Da es aber seine Zeit brauche, so Tiefbauamtschef Jan Raatz, bis alle Planungen abgeschlossen seien, will die Stadt nun ein Provisorium schaffen.

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Bordsteine werden abgesenkt, damit die Radfahrer auch den Bürgersteig besser nutzen können. Ampelschaltungen an der Kreuzung mit der Gas- und Wetterstraße sollen den Radfahrern einen zeitlichen Vorsprung vor den Autofahrern verschaffen. Ferner sind große Piktogramme vorgesehen, die Autofahrer darauf hinweisen, dass auf der Straße auch verstärkt Radfahrer unterwegs sind. Bis sie einen Radweg bekommen, dauert es noch zwei bis drei Jahre, so Raatz. Dafür müsse der gesamte Straßenabschnitt komplett umgebaut werden.

Umfangreicher Umbau der Herbeder Straße

Ein nächstes Großprojekt, das die Stadt in Angriff nehmen will, ist der Umbau der Herbeder Straße, an der Bahnhofsunterführung beginnend bis zum Kreisverkehr am Ruhrdeich. Auch hier gibt es immer wieder Beschwerden über den Zustand der Straße. Wenn die Straße dann schon aufgerissen wird, lasse die Stadt auch gleich die Kanäle instandsetzen.

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    Zudem sei es dann auch an der Zeit, die Gleise zu erneuern. „Dazu führen wir Gespräche mit der Bogestra“, sagt Rommelfanger. Neue Gehweg, mehr Grün und barrierefreie Haltestellen gehören ferner zum Programm. Die genauen Kosten des Umbaus lassen sich nach seinen Worten derzeit noch nicht genau beziffern, zumal die Preise im Bausektor weiterhin steigen. Mit einer zweistelligen Millionensumme müsse man allerdings rechnen. Starten sollen die Arbeiten voraussichtlich im Jahr 2026.