Witten. Parkende Lkw sorgen an der Brauckstraße in Witten für Ärger und Sorgen. Die Stadt will Anfang 2023 Abhilfe schaffen – zumindest teilweise.

Immer wieder gab es in den letzten Jahren Ärger um Lkw, die im und um das Gewerbegebiet Salinger Feld in Witten herum parken – und dabei oftmals Müll und Unrat hinterlassen. In den letzten Wochen hat sich die Situation erneut zugespitzt. Anwohner sprechen von „unhaltbaren Zuständen“. Hauptproblem ist dieses Mal die Verkehrssicherheit. Die Stadt verspricht Abhilfe.

Laut Anwohnern haben immer mehr Lkw-Fahrer ihre Brummis in den letzten Wochen entlang der Brauckstraße abgestellt. Vor allem der Abschnitt zwischen der Einmündung der Dortmunder Straße bis kurz hinter die Autobahnbrücke auf Höhe der Hafermann-Halle ist beliebt, um dort etwa die Nacht zu verbringen oder um ein Päuschen einzulegen, wenn die Lenkzeit überschritten ist. „Dort ist aber der Parkstreifen zu schmal, die 40-Tonner weichen deshalb auf den Gehweg aus“, sagt Anwohner Bodo Klausewitz. Auf dem sie gar nicht stehen dürften.

Gefährliche Situationen für Fußgänger und Radfahrer an der Brauckstraße in Witten

Fußgänger haben das Nachsehen. Sie müssen an der engen Stelle dann entweder auf den Acker ausweichen – oder an der Straße entlanglaufen. Gleichzeitig ist der Fußweg an dieser Stelle auch Radweg. Fahrradfahrer müssen sich dort aber derzeit regelmäßig in den fließenden Autoverkehr einreihen, weil auch sie den zugeparkten Streifen nicht nutzen können.

„Morgens im Berufsverkehr wird das verdammt brenzlig“, sagt eine 52-Jährige, die als Pendlerin von Annen kommend die Brauckstraße fast täglich nutzt. Sie fragt sich: „Muss erst ein Unfall passieren, bevor etwas passiert?“ Denn auch rund um Ostermann und hin bis zur Brücke über die Bahngleise würden viele Lkw stehen und die Fahrbahn verengen. Teils würden dann zwei Autos nicht mehr aneinander vorbeikommen.

Müll und Fäkalien am Straßenrand

Hinzu kommt der Müll, den die oft ausländischen Lkw-Fahrer achtlos am Straßenrand oder im angrenzenden Feld entsorgen. Auch ein Gewerbetreibender aus dem Salinger Feld beklagt eine zunehmende Vermüllung der Straßen rund um seinen Betrieb, inklusive Fäkalien. Schon vor gut einem Jahr gab es Beschwerden seitens der hier ansässigen Firmen.

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Die Situation rund um Brauckstraße und Salinger Feld ist daher auch bei der Stadt „sehr gut bekannt“. Sie hat inzwischen Maßnahmen ergriffen. So sind nach Angaben der Verwaltung dort fast täglich Verkehrsaufseher im Einsatz, manchmal sogar mit mehreren Kräften und bisweilen gemeinsam mit der Polizei. Man habe zudem in der Woche vor Weihnachten Flyer in verschiedenen Sprachen verteilt, auf denen erklärt ist, wo Lkw parken dürfen und wo nicht.

Parkverbot für Lkw entlang der Brauckstraße geplant

Bis zum Frühjahr soll das Parken für Lkw auf der ganzen Länge der Brauckstraße – also zwischen Dortmunder Straße und Kreisverkehr – verboten werden. Eine Ausnahme soll es nur nahe der Brücke über die Bahnschienen geben. Allerdings lösen sich die Lkw nicht auf, weil die Stadt an einer Straße das Parken verbietet. Dessen ist sich Stadtsprecher Jörg Schäfer bewusst. „Sie werden verdrängt und werden sich andere Stellen zum Parken suchen.“ Gleichzeitig könne man an ausländische Fahrer, besonders von außerhalb der EU, keine Knöllchen verteilen. „Wir haben da also leider ganz wenig Handhabe.“

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Ähnliches gilt offenbar auch für das Müllproblem. Mitarbeitende des Betriebsamtes seien dort regelmäßig zum Reinigen, so die Stadt. Vor einiger Zeit seien auch zusätzliche Mülleimer aufgehängt worden. Nur würden diese von den Fahrern kaum genutzt. Man prüfe derzeit dennoch weitere Standorte. Man bespreche das Thema weiterhin verwaltungsintern. Die „große, nachhaltige Lösung“ sei aber aktuell noch nicht in Sicht.