Witten. Für die Flüchtlinge in Witten hat der Rotary-Club Hohenstein schon einiges getan. Nun gibt es auch eine Aktion für die Menschen im Kriegsgebiet.
Der Rotary Club Witten-Hohenstein (RCWH) elektrisiert – im wahrsten Sinne des Wortes. Der RCWH hat mithilfe einer großen Spendenaktion 40 Notstromgeneratoren in die Ukraine geschickt, um den Menschen in ihrer schwierigen Situation zu helfen. Pünktlich zum Fest kamen diese vor Ort an.
Initiiert wurde das Ganze von den Rotaryfreunden Jörg Dehne und Stefan Karger. „Wir haben uns die Frage gestellt, was die Leute dort am meisten brauchen“, sagt Jörg Dehne. Man wolle sowohl den Geflüchteten in Witten als auch den Ukrainern und Ukrainerinnen im Kriegsgebiet helfen. „Hier vor Ort haben wir zum Beispiel das Projekt „Sprache verbindet“ initiiert“, sagt Dehne. Gleichzeitig sei es aber genauso wichtig, in der Ukraine zu unterstützen.
Spenden stammen von Oldtimer-Rallye in Witten
Deshalb hat man sich dazu entschlossen, die Spendeneinnahmen aus der traditionellen Oldtimer-Rallye des Rotaryclubs im Mai dieses Jahres dafür zu nutzen, Notstromgeneratoren zu organisieren. „Eigentlich hatten wir zunächst an Lebensmittelkonserven gedacht, die waren aber schwierig zu bekommen“, so Dehne. Da die elektrische Infrastruktur in der Ukraine nach und nach immer mehr zerstört wird, sei man auf die Generatoren gekommen.
„Die Idee war schnell geboren, die Umsetzung aber gar nicht so einfach“, erklärt der rotarische Freund. Unterstützt wurden die Initiatoren dabei von Nataliya Koshel, der Vorsitzenden des Wittener Integrationsrats. „Sie hat die Kontakte in die Ukraine hergestellt.“ Über zentrale Hilfsstellen im Land kann genau gesagt werden, in welcher Stadt Bedarf besteht. So wurden die Generatoren aus Witten nach Bachmut, Sumy, Poltawa und Trostjanets gebracht.
Dort sollen sie etwa in Gemeindehäusern aufgestellt werden. Dort können sich die Leute dann aufhalten, aufwärmen und zum Beispiel ihr Handy laden, wenn die städtische Stromversorgung gekappt sein sollte. Aber auch Rettungsdienste und das Militär sollen von den Generatoren profitieren. Ein Gerät kostet 600 Euro, hat zwei Steckdosen und eine Leistung von 2,2 Kilowatt.
Fahrer brauchen Ausnahmegenehmigung
Die erste Charge holte Halkin Volodymyr mit seinem Renault am 20. Dezember von Dehnes Firmengelände im Wullener Feld ab. Pünktlich zu Heiligabend trafen die Spenden dann in der Ukraine ein. „Das war schon schön, zum Weihnachtsfest diese Nachricht zu bekommen“, sagt Dehne. Denn auch der Transport ist alles andere als eine leichte Aufgabe. Die Fahrer aus der Ukraine brauchen extra eine Ausnahmegenehmigung, um das Land zu verlassen.
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Für Dehne ist es nicht der erste Hilfstransport. Der 56-Jährige war bereits im März selbst an der polnischen Grenze zur Ukraine und hat Hilfsgüter dort abgeliefert. „Wir haben von dort auch Flüchtlinge mitgebracht, die an der Grenze gewartet haben“, sagt er. Nicht zuletzt aufgrund dieser Erfahrungen sei es ihm wichtig gewesen, weiter zu helfen.
Die Oldtimer-Rallye findet übrigens auch im kommenden Jahr wieder statt. Dann wollen die Rotarier wieder Spenden einsammeln, um der Ukraine zu helfen. „Es wäre schön, wenn wir da schon von Wiederaufbauhilfe sprechen können“, hofft Dehne.