Witten. Die Tinte auf dem Papier ist gerade trocken: Der Landwirtschaftspark im Wittener Pferdebachtal wird ein IGA-Projekt. Das ist geplant.

Der neue Landwirtschaftspark, der im Pferdebachtal entsteht, wird zum Projekt der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027. Am Freitag (16.12.) ist die Vereinbarung zur Zusammenarbeit zwischen der Wittener Entwicklungsgesellschaft für ganzheitliche Bildung, die das Projekt ins Leben gerufen hat, und der IGA unterzeichnet worden. Nun sollen Konzepte erarbeitet werden, wie die „Gärten für die Gemeinschaft“ Impulse für die Schau geben können.

Benjamin Greulich und Daniel Lemke (v.r.). von der Entwicklungsgesellschaft leiten das Projekt, an dem auch die Menschen der benachbarten inklusiven Wohn-und Lebensgemeinschaft Christopherus-Hof beteiligt werden.
Benjamin Greulich und Daniel Lemke (v.r.). von der Entwicklungsgesellschaft leiten das Projekt, an dem auch die Menschen der benachbarten inklusiven Wohn-und Lebensgemeinschaft Christopherus-Hof beteiligt werden. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Im Pferdebachtal entsteht seit Jahresbeginn auf vier Hektar kommunaler Fläche ein öffentlicher Park, der die Menschen der Umgebung mit gesunden Lebensmitteln versorgen soll. Bio-dynamischer Gemüseanbau, naturgerechter Ackerbau, Streuobstwiesen, Heilpflanzen, artenreiche Feuchtgebiete, essbare Blüh- und Gehölzstreifen sind geplant – und das alles mitten in der Stadt. „Gemeinschaftsgärten haben bei uns im Ruhrgebiet Tradition“, erklärt Projektleiter Benjamin Greulich. „Aber das wird kein Garten für ein Haus, sondern für einen ganzen Stadtteil.“

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Wittener Idee hat IGA-Macher überzeugt

Dieser Ansatz hat die IGA-Organisatoren offenbar überzeugt: „Im Ruhrgebiet ist der verfügbare Freiraum begrenzt. Wir wollen gut zusammen leben, wir wollen uns gesund ernähren und wir wollen uns hier auch erholen und unsere Freizeit gestalten. All das ist multifunktional integriert in den Gärten für die Gemeinschaft“, begründet Geschäftsführer Horst Fischer den Entschluss zur Zusammenarbeit. „Wenn wir uns fragen, wie wir morgen leben wollen, in Zeiten von Ressourcenknappheit und Klimawandel, dann sehe ich hier eine sehr gute und innovative Antwort.“

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Mit der Vereinbarung werden die „Gärten für die Gemeinschaft“ nun zur Modellfläche. Sie sind damit eins der ersten Projekte in der Kategorie „Mein Garten“, einer von drei Präsentationsebenen der Internationalen Gartenausstellung 2027. Auf dieser sollen grüne Projekte von den Menschen für die Menschen im Quartier entstehen. Sie sollen Vereine, Verbände, zivilgesellschaftliche Zusammenschlüsse und private Initiativen verknüpfen.

So könne ein neues Netzwerk entstehen, das bestehende Strukturen einbezieht und neue Formen des Zusammenwirkens ermöglicht, so die IGA-Macher. Auf diese Weise solle die Ausstellung nicht nur in begrenzten Arealen, sondern auch direkt vor der eigenen Haustür statt – und die Bürger und Bürgerinnen würden nicht nur zu Besuchern, sondern auch zu Gestaltern der IGA 2027.