Witten. Die Stadtwerke Witten setzen nun das vom Bund beschlossene Entlastungspaket wegen der stark gestiegenen Energiepreise um. Das ist geplant.

Die Stadtwerke folgen den Vorgaben des Bundes und entlasten die Bürger von den hohen Energiekosten. Folgende Schritte sind geplant.

Wittener Versorger senkt für zwei Jahre die Mehrwertsteuer

Der Versorger senkt die Mehrwertsteuer auf Erdgas und Fernwärme für die kompletten Jahre 2022 und 2023 von 19 auf sieben Prozent. Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) spart dadurch im Jahr rund 400 Euro. Eigentlich sieht der Gesetzgeber den Zeitraum von Oktober 2022 bis März 2024 vor. Aus abrechnungstechnischen Gründen komme aber 2024 nicht in Betracht, so Stadtwerke-Sprecher Mathias Kukla. Dafür sei die Mehrwertsteuer aber nicht nur für die veranschlagten 18 Monate niedriger, sondern für 24. Im übernächsten Jahr werde die Mehrwertsteuer dann wieder bei 19 Prozent liegen. Die jeweiligen Umstellungen durch die Stadtwerke erfolgen automatisch.

Weitere Ersparnis: Der Dezemberanschlag für Gas- und Fernwärmekunden entfällt. Die Höhe des Abschlags berechnet das Unternehmen wie folgt: Der Jahresverbrauch 2021 wird durch zwölf geteilt und mit dem derzeitigen, individuellen Kunden-Gaspreis der Stadtwerke multipliziert. Gaskunden, die ihre Abschläge überweisen, können auf die Zahlung zu Ende Dezember 2022 verzichten. Bei Kunden mit Lastschriftverfahren wird der Abschlag nicht abgebucht.

Noch keine Klarheit über Strom- und Gaspreisbremse

Für Fernwärme-Bezieher gilt folgende gesetzliche Regelung: Der Abschlag von September 2022 plus 20 Prozent wird Kunden als Gutschrift im Dezember direkt auf das Bankkonto überwiesen. Kunden, von denen die Stadtwerke keine Kontoverbindung hat, schreibt das Unternehmen mit der Bitte an, diese mitzuteilen. Der regulär fällige Dezember-Abschlag wird bei Wärmekunden unverändert eingezogen.

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Kunden mit Laufzeitverträgen, die zum 31. Dezember 2022 enden, erhalten von den Stadtwerken ein neues Angebot für die kommenden zwölf Monate. Es erfolgt eine automatische Verlängerung, es sei denn, der Kunde entscheidet sich anders. Es gelte selbstverständlich ein Kündigungsrecht, so das Unternehmen.

Wie die Stadtwerke die kommenden Strom- und Gaspreisbremsen umsetzen, ist momentan noch offen. „Wir warten auf die endgültigen Bestimmungen“, so Sprecher Mathias Kukla. Ob der Versorger die Energiepreise auch im nächsten Jahr erhöht, sei noch nicht entschieden. Die Stadtwerke in Essen und Dortmund haben solche Steigerungen bereits beschlossen.