Witten. Nach drei gescheiterten Verhandlungsrunden macht auch die IG Metall in Witten Druck im laufenden Tarifstreit. Es gab eine ganz spezielle Aktion.

Die IG Metall hat mit Nachtaktionen das Ende der Friedenspflicht in der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie eingeläutet. So kamen Beschäftigte von ZF in Witten mit Fahnen, Fackeln und Plakaten zusammen, um ihre Forderung nach acht Prozent mehr Lohn zu bekräftigen und ihre Bereitschaft zu Warnstreiks zu bekunden. Damit soll es ab Donnerstag in Witten losgehen.

Die Arbeitgeber hätten erst einen Tag vor dem Ende der Friedenspflicht überhaupt ein Angebot auf den Tisch gelegt, zeigt sich die Spitze der IG Metall verärgert, die in Witten durch Mathias Hillbrandt verkörpert wird. Seit der ersten Verhandlung seien sechs Wochen vergangen, in denen nichts passiert sei. Damit hätten die Arbeitgeber viel Zeit verschenkt – und die Gelegenheit, innerhalb der Friedenspflicht zu einem Ergebnis zu bekommen. Die IG Metall hatte die letzte Gespräche für gescheitert erklärt.

IG-Metall-Bezirksleiter: Angebot der Arbeitgeber ist eine Aufforderung zu Warnstreiks

Der Lohnforderung der Gewerkschaft steht das Angebot der Arbeitgeber für eine Einmalzahlung von 3000 Euro gegenüber. Dieses Geld könne den Menschen zwar helfen, so der NRW-Bezirksleiter der IG Metall, Knut Giesler. Es sei angesichts der aktuellen Preisentwicklung aber auch schnell weg. „Darum braucht es schnell eine dauerhaft wirksame Erhöhung der Entgelte. Dazu kam heute nichts. Dieses Angebot ist damit eine Aufforderung zu Warnstreiks.“ Die IG Metall sieht sich darauf gut vorbereitet, auch in Witten. Am 10. November soll weiter verhandelt werden.